Nach Sorgen in Köln NRW-Gesundheitsministerium bestätigt ausreichend freie Intensivbetten

Düsseldorf · Angesichts steigender Infiziertenzahlen wächst die Sorge um freie Intensivbetten in Krankenhäusern in NRW. Die Stadt Köln hatte am Freitag Alarm geschlagen, das Gesundheitsministerium des Landes sieht aber noch kein Problem diesbezüglich.

 In einem Zimmer der Intensivstation wird ein Patient mit einem schweren Covid-19 Krankheitsverlauf behandelt. (Symbolfoto)

In einem Zimmer der Intensivstation wird ein Patient mit einem schweren Covid-19 Krankheitsverlauf behandelt. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Christophe Gateau

Trotz steigender Corona-Patientenzahlen stehen in Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums zurzeit noch ausreichend freie Intensivbetten mit Beatmungstechnik zur Verfügung. Mit Stand Freitag seien es über 510, erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag. Es bleibe trotzdem weiterhin wichtig, wachsam zu sein: „Wir müssen darauf achten, dass die Zahlen der Infizierten nicht zu stark steigen, damit wir auch künftig ausreichend freie Kapazitäten an Intensivbetten haben“, betonte er.

Die Inanspruchnahme der Intensiv- und Beatmungskapazitäten durch die Versorgung von Corona-Patienten habe in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen beiden zwei Wochen zugenommen, erläuterte der Sprecher. Die Krankenhäuser seien deswegen bereits gebeten worden, beim Steuern ihrer planbaren Belegung die erforderlichen Reservekapazitäten besonders in den Blick zu nehmen und gegebenenfalls derzeit nicht betriebene Intensivkapazitäten auch wieder zu aktivieren.

Nordrhein-Westfalens größte Stadt Köln hatte wegen steigender Zahlen auf den Intensivstationen am Freitag Alarm geschlagen. Die Kölner Krankenhäuser und Kliniken sähen sich auf den Intensivstationen einer bedrohlichen Situation gegenüber, erklärte die Stadt. Die Zahl der Patienten dort steige dynamisch an. Deshalb wurden erfolgte Lockerungen zurückgenommen. So müssen ab Montag wieder alle Kölner Museen und der Zoo geschlossen bleiben.

Darüber hinaus erwartet Nordrhein-Westfalens einzige Millionenstadt vom Land kurzfristig weitergehende Maßnahmen. „Als Stadt haben wir mit den heutigen Entscheidungen unsere Handlungsmöglichkeiten nahezu ausgeschöpft“, erklärte die Leiterin des Krisenstabes, Andrea Blome. Das Land sei hier auch deshalb gefragt, da die aktuelle Situation nicht nur Köln alleine betreffe. „Schon heute nehmen wir in Köln Patienten aus anderen Kreisen und Städten auf. Daher ist hier ein landesweites Handeln dringend notwendig. Die Zeit drängt.“

Das Gesundheitsministerium verwies zunächst auf die grundsätzliche Regelung der Corona-Notbremse beim Überschreiten des Schwellenwerts von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Das NRW-Gesundheitsministerium stehe betroffenen Kreisen und Städten für die Konzeption einer Allgemeinverfügung mit möglichen weitergehenden Schutzmaßnahmen nicht nur zur Erteilung des erforderlichen Einvernehmens, sondern auch beratend zur Verfügung.

(chal/dpa)
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