Steigende Inzidenzwerte in NRW Gebauer erklärt Schulschließungen grundsätzlich für möglich

Düsseldorf · NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat die Entscheidung des Landes verteidigt, Schulen weiterhin für den Präsenzunterricht geschlossen zu halten. Allerdings stellte sie am Donnerstag auch klar, dass Schließungen als Teil eines mit dem Land abgestimmten Gesamtkonzeptes grundsätzlich denkbar sind.

 NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.

Foto: dpa/Marcel Kusch

In der Diskussion um Schulschließungen noch vor den Osterferien hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer die Entscheidung des Landes verteidigt, die Schulen weiterhin für den Präsenzunterricht geöffnet zu halten. Es gebe ein geordnetes Verfahren zur Bekämpfung von steigenden Corona-Infektionszahlen in den Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens, sagte die FDP-Politikerin am Donnerstag in Düsseldorf.

Dieses Verfahren greife erst ab einer dauerhaften Sieben-Tage-Inzidenz von 100 oder mehr, Schulschließungen müssten beim NRW-Gesundheitsministerium beantragt werden. Schließungen von Schulen dürften dabei aber nur einer von mehreren Schritten eines „Gesamtkonzepts“ sein, das der Landesregierung vorgelegt werden muss, betonte die Ministerin.

Gebauer kritisierte in diesem Zusammenhang auch das Verhalten von einigen SPD-Oberbürgermeistern, die ohne Absprache mit dem Land Schulschließungen beschlossen und verkündet hätten. Solche Entscheidungen könnten „nicht allein auf Zuruf oder per Twitter“ angeordnet werden, sagte sie.

Die Ministerin verwies darauf, dass in den Schulen des Landes derzeit knapp 1.300 Schülerinnen und Schüler in NRW an Corona infiziert seien. Mitte Oktober 2020 seien noch über 5.200 Corona-Infektionen unter den Schülern verzeichnet worden. Durch den Wechselunterricht sei derzeit weniger als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in den Schulen. Keine einzige Schule in NRW sei geschlossen.

Gebauer betonte, dass in den kommenden Wochen die Selbsttests in den Schulen hochgefahren werden sollen. Das Land habe am Dienstag die ersten Tests versendet. Insgesamt sollen 1,8 Millionen Selbsttests an die Schulen geliefert werden. Ziel sei es, jede Schülerin und jeden Schüler einmal in der Woche zu testen. Die Tests sollen in den Schulen zu Beginn des Unterrichts durchgeführt werden.

(th/epd)
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