Nachbarland verschärft Corona-Regeln Was bedeutet der Niederlande-Lockdown für deutsche Touristen?

Amsterdam · Die Zahl der Corona-Infektionen in den Niederlanden ist höher denn je seit Beginn der Pandemie. Das Land geht deswegen ab Samstag in den Teil-Lockdown. Welche Konsequenzen das für Deutschland hat.

Die Niederlande verschärfen angesichts schnell steigender Corona-Infektions- und Patientenzahlen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Die Niederlande verschärfen angesichts schnell steigender Corona-Infektions- und Patientenzahlen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Foto: dpa/Ramon Van Flymen

Noch nie haben sich in den Niederlanden so viele Menschen mit dem Corona-Virus infiziert wie jetzt. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat im Nachbarland Stand Freitag mit 506 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Der bisher höchste Wert hatte die Niederlande an Weihnachten vor einem Jahr mit rund 480. Zum Vergleich: In NRW liegt die Inzidenz aktuell bei 160. Die niederländische Regierung zieht deswegen wieder die Bremse und verschärft erneut die Corona-Regeln.

Für das Nachbarland ändert sich damit einiges. Schon ab Samstag greift ein eingeschränkter Lockdown, der drei Wochen dauern soll. Das verkündete der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend. Ab Samstag müssen Gaststätten und Supermärkte um 20 Uhr schließen, andere Geschäfte bereits um 18 Uhr. Die 1,5 Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, Bürger sollen wieder zu Hause arbeiten und maximal vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe müssen ohne Publikum stattfinden, das gilt auch für Fußballspiele. Das Einhalten von einem Abstand von 1,5 Metern soll wieder gelten. Kinos und Theater dürfen mit einem Impfnachweis oder einem negativen Corona-Test weiter genutzt werden.

Die Schulen sollen jedoch geöffnet bleiben, auch solle es keine Ausgangsbeschränkungen geben. Nach dem Ende des dreiwöchigen Teil-Lockdowns soll n Gastronomie und Kulturbetrieben die 2G-Regel gelten, Zutritt gibt es dann nur noch für Corona-Geimpfte und -Genesene.

Für die Einreise selbst ändert sich für deutsche Besucher zunächst nichts. Sie müssen weiterhin entweder nachweislich geimpft oder genesen sein oder einen negativen PCR- (nicht älter als 48 Stunden) oder Antigen-Test (nicht älter als 24 Stunden) vorweisen. Es besteht keine Quarantänepflicht.

Die Bundesregierung stuft die Niederlande trotz der hohen Inzidenzen nicht als Hochrisikogebiet ein. Es gilt ab Sonntag zwar eine aktualisierte Liste der Hochrisikogebiete, fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn gelten dann als solche. Wer aus diesen Ländern einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für die Niederlande gilt diese Regel aktuell nicht.

Die Niederlande sind das erste westeuropäische Land, das nach dem Sommer wieder zu einem Corona-Lockdown zurückkehrt. Dort sind nicht nur die Infektionen auf einem Höchststand, sondern auch das Gesundheitssystem offenbar am Limit. Die Krankenhäuser warnen bereits vor drohender Überlastung. In den Niederlanden sind 82 Prozent der Bewohner über zwölf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. Ab Dezember sind Auffrischungsimpfungen geplant.

(vima/dpa)
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