Steigende Infektionszahlen Notaufnahmen in den Niederlanden müssen zeitweise schließen

Den Haag · In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahmen teilweise schließen, weil alle Betten belegt waren. Die Lage sei „düsterer“ als während der Ersten Welle im Frühjahr.

 Die Notaufnahmen in den Niederlanden müssen teilweise geschlossen werden.

Die Notaufnahmen in den Niederlanden müssen teilweise geschlossen werden.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Durch die Verbreitung des Coronavirus ist die Gesundheitsversorgung in den Niederlanden gefährdet. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahmen von Krankenhäusern bereits zeitweilig geschlossen werden, wie der Leiter des Netzwerkes Akute medizinische Versorgung, Ernst Kuipers, am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mitteilte. Weil alle Betten belegt waren und zu wenig Personal zur Verfügung stand, mussten Erste-Hilfe-Abteilungen für mehrere Stunden schließen und Krankenwagen Patienten in andere Krankenhäuser oder Städte bringen.

In Krankenhäusern und auf Intensivstationen in den Niederlanden nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten indes schnell zu. Die Regierung verschärfte die Maßnahmen und verhängte einen „Teil-Lockdow“.

Trotz der neuen Corona-Maßnahmen rechnen die Krankenhäuser damit, dass bis November im günstigsten Fall 40 Prozent der regulären Versorgung gestrichen werden müsse. Sollten die Maßnahmen nicht greifen, wird im schlimmsten Fall mit einer Reduzierung von 75 Prozent gerechnet. „Dann bleibt neben der Covid-19-Pflege nur noch die Erste Hilfe übrig“, sagte Kuipers. Die Situation sei im Vergleich zur ersten Welle „düsterer“. Krankenhäuser strichen bereits Hunderte von Operationen und hätten zahlreiche Behandlungen abgesagt.

In der vergangenen Woche waren in den Niederlanden fast 44 000 Neuinfektionen registriert worden - 60 Prozent mehr als in der Vorwoche und 252 pro 100 000 Einwohner.

(sed/dpa)
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