Nahe deutscher Grenze Corona-Ausbruch in niederländischem Schlachthof

Groenloo · In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind laut Gemeindeverwaltung 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Einem Medienbericht zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden.

 Kontrollterminal in einem Schlachthof in Ostfriesland. (Symbolbild)

Kontrollterminal in einem Schlachthof in Ostfriesland. (Symbolbild)

Foto: dpa/Ingo Wagner

Dass 147 Mitarbeiter infiziert seien, teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. Insgesamt wurden demnach von den 657 Beschäftigten in dem Betrieb der Schlachthof-Gruppe Vion 25 Mitarbeiter noch nicht getestet, darüber hinaus fehlten die Daten von fünf Mitarbeitern. Die deutschen Behörden seien informiert worden.

Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof geschlossen. Im Schlachthof waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12 000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.

Der Gewerkschaftsverband FNV hatte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich gemacht. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.

Die Gemeinde forderte Vion und die Zeitarbeitsfirmen dringend auf, die Unterbringung der Arbeiter menschenwürdig zu gestalten, so dass alle betroffenen Mitarbeiter sicher in Quarantäne bleiben könnten.

(vek/dpa)
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