Probleme bei Kontakt-Nachverfolgung Gesundheitsämter beklagen Personalmangel in der Corona-Krise

Hamburg · Viele Gesundheitsämter haben in der Corona-Krise zu wenige Mitarbeiter, um die Kontakte Infizierter ausreichend nachzuverfolgen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von NDR und WDR von dieser Woche.

Nordrhein-Westfalen, Heinsberg: Das Gesundheitsamt in Heinsberg. Symbolbild.

Nordrhein-Westfalen, Heinsberg: Das Gesundheitsamt in Heinsberg. Symbolbild.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Demnach gaben 119 aller gut 380 befragten Ämter in Deutschland an, nicht über die von Bund und Ländern geforderten fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner zu verfügen.

Allerdings antwortete nicht einmal die Hälfte der befragten Behörden auf die Anfrage. In Bayern habe kein einziges Gesundheitsamt reagiert, teilten die Sender mit. Von der bayerischen Landesregierung war eine entsprechende Aufforderung ergangen, da die Umfragen nicht mit ihr abgestimmt seien.

178 schriftliche Antworten wurden ausgewertet. In 25 Fällen erklärten die Gesundheitsämter demnach, generell überlastet zu sein und darum ihren Aufgaben nicht vollständig nachkommen zu können.

Die Mitarbeiter der Gesundheitsämter sollen in ihrem Stadt- oder Landkreis unter anderem enge Kontaktpersonen von Corona-Infizierten kontaktieren und in häusliche Quarantäne schicken. Der Umfrage zufolge testen nur 21 Behörden nachweislich alle diese Kontaktpersonen auch auf das Virus, das entspricht zwölf Prozent der Kreise, aus denen dem NDR und dem WDR Antworten vorliegen.

(anst/AFP)
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