Sachsens Ministerpräsident Kretschmer kritisiert Corona-Öffnungsschritte als zu weitgehend

Dresden · Wenige Stunden nach Ende der Bund-Länder-Beratungen hat sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer kritisch gegenüber den zahlreichen Beschlüssen geäußert.

 Michael Kretschmer.

Michael Kretschmer.

Foto: dpa/Robert Michael

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch kritisiert. "Ich glaube, Deutschland geht zu schnell und auch zu weit in der Öffnung", sagte Kretschmer am Donnerstag. Nach wie vor stiegen die Infektionen, "obwohl der Lockdown noch gilt". Innerhalb der sächsischen Landesregierung sei man sich in diesem Punkt einig.

"So sehr wir uns Lockerungsschritte wünschen, so sehr sind wir natürlich in Sorge, dass uns die Situation abermals entgleiten könnte", sagte Kretschmer. Wenn das System der grundlegenden Kontaktvermeidung verlassen werden solle, müssten andere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Überall im Freistaat sollten nun Testcenter aufgebaut werden, auch Selbsttests sollten bald in Supermärkten erhältlich sein.

So witzelt das Netz über die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde
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Foto: dpa/Guido Bergmann

"Es wäre natürlich besser, zuerst die Infrastruktur aufzubauen und erst dann die Öffnungen vorzunehmen", sagte Kretschmer. Mit der sächsischen Infektionsschutzverordnung solle ein vorsichtiger Weg beschritten werden, sagte der Ministerpräsident.

In Sachsen macht die britische Mutation des Coronavirus aktuell rund 30 Prozent aller Neuninfektionen aus. "Die Mutation übernimmt sukzessive die Vorherrschaft", warnte Kretschmer. "Das Schlimmste was passieren kann, ist, dass wir den Erfolg der letzten zweieinhalb Monate leichtfertig in einigen Wochen aufs Spiel setzen".

fho/cfm

(mja/AFP)
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