Magdeburger Professor klagt an Kindeswohl in Corona-Krise laut Studie nicht berücksichtigt

Magdeburg · In der Corona-Krise sind in Deutschland einer Studie zufolge Schutz-, Fürsorge- und Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen verletzt worden. Auch das Problem der Kinderarmut sei durch die Maßnahmen größer geworden.

 Spielplätze waren in der ersten Phase der Corona-Krise lange gesperrt.

Spielplätze waren in der ersten Phase der Corona-Krise lange gesperrt.

Foto: dpa/Paul Zinken

Praktisch alle Entscheidungen und Maßnahmen der Politik in dieser Zeit seien „völkerrechtsverstoßend und bundesgesetzwidrig ohne vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls vorgenommen worden“, resümiert demnach der Magdeburger Professor für Kinderpolitik Michael Klundt, der die Studie für die Linkspartei im Bundestag erstellte. Zuerst hatte die „Welt am Sonntag“ berichtet“.Kinder hätten besonders unter Einschränkungen wie Kontaktsperren, Ausschluss von Bildung sowie Spiel- und Sportplatzverboten zu leiden gehabt. Auch in der Lockerungsdebatte habe die Situation der Familien im Hintergrund gestanden, zitiert die Zeitung aus der Studie „Krisengerechte Kinder statt kindergerechtem Krisenmanagement?“. Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen seien fast gar nicht vorgekommen. Diese hätten zudem das Gefühl, auf ihre Rolle als Schüler reduziert zu werden, während fast alle anderen außerschulischen Lebensbereiche jugendlicher Erfahrung völlig ausgeblendet worden seien.

Mit Blick auf Kinderarmut in Deutschland heißt es weiter: Die bislang erhältlichen, spärlichen Studien zeigten, dass sich die soziale Kluft verstärkt habe. Kinder in Armut und prekären Lebensbedingungen seien besonders hart von den Corona-Maßnahmen getroffen worden. Für die Studie ausgewertet wurden dem Bericht zufolge unter anderem Daten der UN, des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung oder Stellungnahmen von Kinderrechts- und Wohlfahrtsorganisationen.

(csi/epd)
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