Viel los in der Hauptstadt Mehr als 30 Anti-Corona-Kundgebungen in Berlin - 1000 Polizisten im Einsatz

Berlin · Erneut haben Anti-Corona-Demonstranten in Berlin bei zahlreichen Veranstaltungen gegen die Maßnahmen der Politik während der Pandemie protestiert. Die Polizei in der Bundeshauptstadt war mit einem Großaufgebot vor Ort.

 Teilnehmer einer Demonstration einer Gruppe «Gelbe Westen» mit dem Titel: «Heimat und Weltfrieden» stehen am Großen Stern. Auch an diesem Samstag stellt sich die Polizei auf zahlreiche Proteste gegen die Corona-Einschränkungen und Gegendemonstrationen in Berlin ein.

Teilnehmer einer Demonstration einer Gruppe «Gelbe Westen» mit dem Titel: «Heimat und Weltfrieden» stehen am Großen Stern. Auch an diesem Samstag stellt sich die Polizei auf zahlreiche Proteste gegen die Corona-Einschränkungen und Gegendemonstrationen in Berlin ein.

Foto: dpa/Carsten Koall

Mit einem Großaufgebot hat die Berliner Polizei am Samstag wieder zahlreiche Demonstrationen gegen die Corona-Verordnungen sowie Gegendemonstrationen begleitet. Insgesamt seien rund 1.100 Polizisten bei mehr als 30 angemeldeten Versammlungen mit Corona-Bezug dabei gewesen. Bis auf eine Kundgebung am Großen Stern, die vorzeitig beendet wurde, seien alle Veranstaltungen bislang störungsfrei verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin am Nachmittag auf Anfrage. Teilweise habe es sich nur um Versammlungen mit einer Handvoll Menschen gehandelt. Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind in Berlin derzeit nur bis zu 50 Teilnehmer je Demonstration erlaubt.

Bei einer Protestaktion am Großen Stern in Berlin waren laut Medienberichten und Polizei zahlreiche Anhänger der Reichsbürger- und Gelbwesten-Bewegung dabei. Die Polizei beendete die Veranstaltung vorzeitig, weil sich zu viele Menschen an der Demonstration beteiligten. In Berlin sind derzeit nur bis zu 50 Teilnehmer je Demonstration erlaubt.

Wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz wurden am Großen Stern von zahlreichen Demonstranten die Personalien aufgenommen. Laut Berliner Bündnis gegen Rechts sind auf den Veranstaltungen gegen die Corona-Verordnungen eindeutig auch rechte Gruppierungen, Parteien und Organisationen vertreten.

In Berlin protestieren bereits seit rund zwei Monaten jeweils am Wochenende Menschen auf sogenannten Hygiene-Demos gegen die Einschränkung von Grundrechten im Zuge der Pandemie-Bekämpfung, darunter zahlreiche Anhänger von Verschwörungstheorien. Inzwischen gibt es zahlreiche Gegenproteste. Laut Berliner Bündnis gegen Rechts sind auf den Veranstaltungen gegen die Corona-Verordnungen eindeutig auch rechte Gruppierungen, Parteien und Organisationen vertreten.

Demonstrationen fanden unter anderem auch in Hamburg, Frankfurt, Köln, Essen, Bochum, Leverkusen, Braunschweig und Augsburg statt. In München wurden Kundgebungen wegen eines Unwetters abgesagt.

In Hamburg versammelten sich unter anderem mehrere hundert Gegner der Corona-Maßnahmen vor dem Michel. Dort seien mehrere Teilnehmer von der Polizei ermahnt worden, weil sie ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs gewesen seien, sagte eine Sprecherin. Einige nicht angemeldete Gegen-Aktionen seien aufgelöst worden. Insgesamt sprach die Polizei am Nachmittag von einer unübersichtlichen, aber ruhigen Lage.

In Bayern gingen wegen Regens nur wenige Demonstranten auf die Straße. In Nürnberg waren bei einer Aktion gegen Grundrechteeinschränkungen laut Polizei „nicht annähernd“ so viele Teilnehmer anwesend wie die 500 angekündigten.

(mja/epd)
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