Kehrtwende bei Epidemie-Bekämpfung Nordrhein-Westfalen führt nun doch Maskenpflicht ein

Düsseldorf · Die Bundesländer haben sich auf eine Maskenpflicht geeinigt. Auch in Nordrhein-Westfalen muss man künftig eine sogenannte Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen tragen.

Coronavirus: Diese Schutzmasken gibt es - eine Übersicht
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Diese Schutzmasken gibt es

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Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Kehrtwende beim Thema Maskenschutz: Nachdem die Landesregierung sich lange geweigert hatte, das Tragen von Masken im öffentlichen Raum anzuordnen, gibt sie nun dem Druck der eigenen Kommunen und anderer Bundesländer nach und führt sie doch ein. Wie die Staatskanzlei am Mittwochmittag mitteilte, müssen die Bürgerinnen und Bürger in NRW ab Montag, 27. April, im ÖPNV und Einzelhandel sogenannte Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Noch bevor am Nachmittag bekannt wurde, dass die Regelung für alle Bundesländer gelten soll, ging NRW den Schritt gemeinsam mit Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in die Öffentlichkeit.

Deren Regierungssprecher teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, unter Beachtung regionaler Besonderheiten sei „ein möglichst geschlossenes Vorgehen der staatlichen Ebenen im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie von zentraler Bedeutung für die Akzeptanz politischer Entscheidungen“ – ein unverhohlener Seitenhieb auf den Freistaat Bayern, der am Montag als erstes westdeutsches Flächenland eine landesweite Maskenpflicht angekündigt hatte.

Bürgern sowie Handelsunternehmen werde mit dem Inkrafttreten ab Montag die nötige Zeit gegeben, um sich auf die neuen Regelungen vorzubereiten, heißt es. „Bis dahin gilt weiter die dringende Bitte an die Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkauf im Einzelhandel, Mund und Nase zu bedecken.“

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte dazu: „Nordrhein-Westfalen bleibt seiner Linie treu: Die Rückkehr in eine verantwortungsvolle Normalität bleibt eng verbunden mit einem konsequent verfolgten Schutz der Gesundheit. Wir brauchen möglichst ähnliche Regelungen in allen deutschen Ländern.“ Das Wichtigste bleibe es, Abstand zu halten und die Hygieneregeln konsequent einzuhalten. „Nach Experten-Auffassung kann auch das Tragen von Alltagsmasken dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu reduzieren. Wir müssen alles tun, was dabei hilft, umsichtig den Weg zurück zu einem Leben in Normalität zu finden“, so Laschet.

Mit der Maskenpflicht weicht NRW auch die Vorgaben für den Einzelhandel auf. So heißt es in der Erklärung, „dass es ab Montag auch möglich sein wird, unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen diejenigen Geschäfte öffnen zu können, die ihre Verkaufsfläche auf höchstens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche reduzieren können“. „Diese Entscheidung im Geleitzug mit nahezu allen Ländern folgt auch unserer Kultur der Abwägung, die dem Schutz von Gesundheit und Leben Vorrang einräumt und gleichzeitig die Lage von Unternehmen und Arbeitsplätzen in den Blick nimmt“, sagte Laschet.

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