Aufruf zur Impfung Mann in USA von Dutzenden Kliniken wegen Corona-Überfüllung abgelehnt

Montgomery · Im US-Bundesstaat Alabama sind die Krankenhäuser mit Corona-Patienten überfüllt - mit schwerwiegenden Folgen auch für andere Patienten und Notfälle.

 Die Intensivstationen sind beispielsweise in Alabama stark überbelastet (Symbolbild).

Die Intensivstationen sind beispielsweise in Alabama stark überbelastet (Symbolbild).

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ein Mann aus dem US-Staat Alabama ist nach einem Herzanfall von Dutzenden Krankenhäusern abgewiesen worden, weil deren Intensivstationen mit zumeist ungeimpften Covid-19-Patienten überfüllt waren. Das schreibt die Familie des Mannes in dessen Nachruf. Klinikmitarbeiter in Nordalabama hätten 43 Krankenhäuser in drei US-Staaten kontaktiert, um ein Intensivbett in einer kardiologischen Abteilung für ihn zu finden.

Der 73-jährige Antiquitätenhändler sei schließlich ins 275 Kilometer entfernte Meridian in Mississippi verlegt worden. Am 1. September starb er infolge seines Herzanfalls. In dem Nachruf rief seine Familie Ungeimpfte auf, sich impfen zu lassen, um Kapazitäten für Patienten zu schaffen, die nicht am Coronavirus erkrankt sind. Der Verstorbene würde wollen, dass keine andere Familie das durchmachen müsse, was seinen Angehörigen widerfahren sei, hieß es.

In Alabama gab es am Montag 1562 intensivpflichtige Patienten bei 1551 Intensivbetten. Einige Krankenhäuser waren nach Behördenangaben gezwungen, solche Patienten auf normalen Stationen, in der Notaufnahme oder sogar auf Tragen in Fluren zu versorgen.

Zuletzt gab es in den USA 261.341 Neuinfektionen (13. September). Insgesamt gibt es 41,3 Millionen verzeichnete Fälle seit Beginn der Pandemie, 662.000 Menschen sind an oder mit Corona gestorben.

(june/dpa)
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