Zeichen für Einsamkeit Malteser bekommen seit Weihnachten viele Notrufe einsamer Senioren

Köln · Über 4000 Mal sind seit Weihnachten Notrufe von Senioren beim Malteser Hilfsdienst eingegangen. In über der Hälfte der Fälle gab es jedoch kein medizinisches Problem. Die Anrufer brauchen nur jemanden zum sprechen.

 Eine Seniorin hält einen Telefonhörer an ihr Ohr (gestellte Szene). (Archivfoto)

Eine Seniorin hält einen Telefonhörer an ihr Ohr (gestellte Szene). (Archivfoto)

Foto: dpa/Britta Pedersen

Der Malteser Hilfsdienst hat in Nordrhein-Westfalen seit Weihnachten viele Notrufe einsamer Senioren erhalten. Rund 4000 Alarme seien seit Heiligabend gezählt worden, teilte die Organisation am Montag in Köln mit. In rund 2300 Fällen sei allerdings keine medizinische Hilfe im engeren Sinne erforderlich gewesen - die Malteser telefonierten aber mit den Senioren. Die Zahlen seien ein Signal für die Einsamkeit vieler alter Menschen.

„Sehr viele Alarm-Auslösungen sind soziale Rufe oder Fehlalarme, bei denen sich dann im Gespräch mit unseren Mitarbeitern herausstellt, dass die Senioren eigentlich nur mal mit jemandem sprechen wollen“, berichtete Ruth Horn-Busch, Leiterin Hausnotruf der Malteser in Nordrhein-Westfalen. Die Senioren begründeten dann „irgendwie“, warum sie den roten Knopf gedrückt hätten. An Weihnachten und um den Jahreswechsel geschehe das besonders häufig.

Über den Malteser Hausnotruf können Senioren einen Alarm auslösen, wenn ihnen etwas passiert ist. In NRW hat der Dienst nach eigenen Angaben mehr als 35.000 Kunden.

(chal/dpa)
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