Bei Zunahme der Infektionszahlen Landkreise wollen flexiblere Corona-Regeln

Düsseldorf/Berlin · Im Kampf gegen die Pandemie wehrt sich der Landkreistag gegen strenge Vorgaben für ganze Regionen, auch wenn nur ein Altenheim betroffen ist. Der Ministerpräsident sagt Unterstützung zu. Aus Heinsberg kommt Kritik an den Lockerungen.

 Der Schlachtbetrieb in Coesfeld, wo gehäuft Corona-Infektionen aufgetreten waren.

Der Schlachtbetrieb in Coesfeld, wo gehäuft Corona-Infektionen aufgetreten waren.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die mit der Bekämpfung des Coronavirus vor Ort betrauten Landkreise wehren sich gegen zu starre Vorgaben. Vor allem protestieren sie gegen die Auflage, die Lockerungen in ihrem gesamten Gebiet zurückfahren zu müssen, wenn je 100.000 Einwohner die Schwelle von 50 Neuinfektionen binnen sieben Tagen überschritten ist. „Schematisches Handeln wäre falsch“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, unserer Redaktion. Er verwies auf das Beispiel einer hohen Zahl an Neuinfizierten nur in einem Altenheim, einem Schlachtof oder einer einzelnen Gemeinde. Darauf solle man nicht mit Maßnahmen für die Allgemeinheit im gesamten Landkreis reagieren. „Das wäre überzogen“, unterstrich Sager.