Entscheidung fällt Ende August NRW gibt grünes Licht für Stadionkonzert mit 13.000 Zuschauern in Düsseldorf

Düsseldorf · Das Land NRW hat am Donnerstag grünes Licht für das geplante Stadionkonzert am 4. September in Düsseldorf gegeben. Dort sollen unter anderem Sarah Connor und Bryan Adams auftreten. Eine endgültige Entscheidung soll spätestens am 31. August fallen.

 Der kanadische Sänger Bryan Adams singt  während der Abschlussveranstaltung der Invictus Games 2017. (Archivfoto)

Der kanadische Sänger Bryan Adams singt während der Abschlussveranstaltung der Invictus Games 2017. (Archivfoto)

Foto: dpa/Chris Young

Der Streit zwischen der Stadt Düsseldorf und dem Land NRW wegen des geplanten Großkonzerts in der Düsseldorfer Arena ist vorerst beigelegt. Die Landesregierung erteilte dem Konzept nun grünes Licht. Eine endgültige Entscheidung, ob das Konzert durchgeführt wird, soll spätestens am 31. August gefällt werden, wie das Ministerium am Donnerstag erklärte. Bis dahin sollten "das Infektionsgeschehen und die pandemische Lage gemeinsam und im engen Dialog" weiter beobachtet werden.

"Vor dem Hintergrund der besorgniserregend steigenden Infektionszahlen in Nordrhein-Westfalen wie auch im Bundesgebiet stellen sich die Beteiligten die Frage nach der Verantwortbarkeit der geplanten Veranstaltung", hieß es in der Mitteilung. Der Vorverkauf für das Konzert laufe vorerst weiter. Im Fall einer Absage würden Eintrittsgeld und Verkaufsgebühren zurückerstattet. Die Planung des Großkonzerts unter anderem mit Bryan Adams und Sarah Connor war zuvor von verschiedenen Seiten kritisiert worden.

Vorausgegangen war ein Streit zwischen dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Kostenpflichtiger Inhalt Thomas Geisel und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Laschet nannte das Konzert im Düsseldorfer Fußballstadion „kein gutes Signal“.

Laschet warf dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) Profilierungsversuche vor. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis „ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleicht war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte.“ Geisel entgegnete gegenüber unserer Redaktion, man habe sich lediglich an Recht und Gesetz gehalten. Die Corona-Vorgaben würden durch den Veranstalter sogar übererfüllt.

„Ich wundere mich, wie heutzutage alles politisiert wird“, sagte Geisel der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). Er sprach von einem „politischen Profilierungs-Wettbewerb“ zwischen Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder hatte dem Konzert eine „katastrophale Signalwirkung“ im Corona-Kampf bescheinigt.

Kostenpflichtiger Inhalt Die Stadt Düsseldorf hatte das Hygienekonzept abgesegnet. Das Landesgesundheitsministerium ließ es sich allerdings nachträglich zur Prüfung schicken. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte bereits am Freitag heftige Kritik geübt und rechtliche Zweifel angemeldet. Nun also das grüne Licht.

Aus Sicht von Veranstalter Marek Lieberberg wird das Konzert in politische Probleme hineingezogen, mit denen es gar nichts zu tun hat. Das sei zum einen der Kommunalwahlkampf - am 13. September finden in NRW Wahlen statt, bei denen der Düsseldorfer Sozialdemokrat Geisel erneut als Stadtoberhaupt antritt. Zum anderen sei es der „Ferndiskurs“ zwischen Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Lieberberg sagte, er habe Laschet geschrieben und bemühe sich nun seit zwei Tagen, den Regierungschef zu erreichen. Er könne verstehen, dass Laschet sehr beschäftigt sei. „Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen.“

(mja)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort