Suche nach Alternativen Kölner Narren planen mit deutlich kleinerem Rosenmontagszug

Köln · Bereits Mitte Dezember war entschieden worden, dass der Großteil des Sitzungskarnevals in Nordrhein-Westfalen auch in der laufenden Saison 2021/22 wegen Corona ausfällt. Wie jetzt der Stand der Planung ist.

Fotos: Karnevalsauftakt am 11.11. im Zülpicher Viertel in Köln
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Karnevalsauftakt am 11.11. im Zülpicher Viertel in Köln

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Angesichts der hohen Ansteckungszahlen an Corona richten sich die Karnevalisten in Köln auf einen deutlich kleineren Rosenmontagszug ein. „In Anbetracht der Prognosen zur Omikron-Variante gehen wir derzeit davon aus, dass ein normaler Rosenmontagszug mit Hunderttausenden von Zuschauern nicht möglich sein wird“, sagte Zugleiter Holger Kirsch am Montag.. „Aber natürlich beobachten wir die Corona-Lage weiterhin sehr genau und prüfen, welche alternativen Konzepte kurzfristig möglich sein könnten, um den kölschen Jecken trotzdem einen besonderen Rosenmontag zu bereiten“, erklärte Kirsch.

Das Festkomitee Kölner Karneval plane derzeit für Rosenmontag, der in diesem Jahr am 28. Februar gefeiert wird, an Alternativen zum klassischen Zug, hieß es. Schon im ersten Jahr der Corona-Pandemie hatte das Team der Zugleitung für den Rosenmontag unterschiedliche Konzepte erarbeitet. Diese werden nun erneut auf ihre Machbarkeit geprüft. Dazu zähle etwa das sogenannte Platzkonzept, bei dem die Persiflage-Wagen auf verschiedenen Plätzen in den Kölner Vierteln als Ausstellungsstücke zu sehen sein könnten. Erwogen wird auch eine „Rio-Variante“ mit festen Tribünen auf beiden Seiten eines deutlich verkürzten Zugweges.

Auch ein Rosenmontagszug im Stadion des1. FC Köln steht als Option im Raum. Wenn der FC bis Ende Februar Corona-konform wieder vor Publikum spielen dürfte, könnte auch diese Alternative ein Weg sein, um unter 2G-Plus-Bedingungen sicher feiern zu können. „All diese Varianten sind natürlich kein Ersatz für einen normalen Rosenmontagszug, das ist allen Beteiligten bewusst“, erklärte Zugleiter Kirsch. Gleichwohl wisse man, „dass die kölschen Jecken für kleine, auf den ersten Blick verrückte Ideen offen sind“. 2021 war auch der Rosenmontagszug in Köln abgesagt worden, stattdessen hatte es in Zusammenarbeit mit dem Kölner Hänneschen-Theater einen Zug im Miniaturformat gegeben, der vom WDR übertragen wurde.

Da der Kölner Rosenmontagszug auf jeden Fall nicht den üblichen Zugweg nutzen wird, sind die für den 27. Februar geplanten „Schull- un Veedelszöch“ bereits abgesagt. „Unsere komplette Logistik baut auf der Infrastruktur des Rosenmontagszuges auf. Ein Alleingang ist für uns deshalb nicht denkbar, zumal ja auch die Zöch am Sonntag Hundertausende in die Innenstadt locken“, betonte Zugleiter Willi Stoffel.

Bereits Mitte Dezember hatten sich Vertreter des rheinischen Karnevals nach einem Gespräch mit der Landesregierungen dazu entschlossen, den Sitzungskarneval in dieser Session weitestgehend abzusagen. Die Düsseldorfer Jecken hatten zuvor ihren Rosenmontagszug um mehrere Monate nach hinten verschoben. Er soll nach aktuellem Stand nun am 29. Mai durch die Landeshauptstadt ziehen. Eine solche Verschiebung lehnt das Festkomitee Kölner Karneval ab.

(chal/epd)
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