Kommentar zu überlasteten Krankenhäusern Kliniken brauchen erst Geld und dann Reformen
Politik und Krankenhäuser ringen um die Freihalte-Pauschalen. Dafür ist jetzt nicht die Zeit. Für die Kakophonie zwischen Bundes- und Landesregierung auch nicht. Zumal es genug ungenutzte Hilfsgelder gibt, um den Kliniken zu helfen.
Die Tonlage könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Angela Merkel vor einer akuten Notlage der Krankenhäuser warnt, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, es gebe genug Intensivbetten. Während die Notärzte einen Kollaps der Intensivstationen befürchten, lehnen die niedergelassenen Ärzte einen Lockdown ab. Jeder verfolgt seine Interessen: Die Kanzlerin will die Schließungen verteidigen, Laumann die Forderungen der Krankenhäuser abwehren. Die Kassenärzte sorgen sich um „normale Patienten“ und ihr Geschäft, die Notärzte um die Stabilität des Systems.