Im Filmstudio Babelsberg Wirrwarr um „Matrix“-Party mit Hunderten Gästen - waren es wirklich Dreharbeiten?

Skurrile Szenen im legendären Babelsberger Filmpark in Potsdam. Dort soll Hollywood-Star Keanue Reeves mit mehreren Hunderten Leuten eine große Party gefeiert haben - mitten im Lockdown. Nun relativiert der Filmpark-Chef.

 Steht auch im neuesten „Matrix“-Film vor der Kamera: Keanu Reeves.

Steht auch im neuesten „Matrix“-Film vor der Kamera: Keanu Reeves.

Foto: dpa/Jordan Strauss

Mehrere hundert Leute feiern in Corona-Zeiten eine Party im Filmstudio - laut Darstellung des Studios Babelsberg war das Teil eines Drehs für den Film „Matrix“ mit Keanu Reeves (56). Die „Bild“-Zeitung berichtete am Freitag unter Berufung auf eine Zeugin hingegen, in den Babelsberger Studios sei in der Nacht zum Donnerstag eine Party mit Gästen als angeblichen Komparsen mit Pyro-Show gefeiert worden.

Der Vorstand von Studio Babelsberg, Christoph Fisser, wies diese Darstellung zurück: „Es ist eine Party-Szene, die gedreht wurde“, sagte Fisser der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Danach sei auf das Ende der Dreharbeiten angestoßen worden. In Babelsberg wurde acht Monate lang der neue Teil der „Matrix“-Kultreihe mit Reeves gedreht. Fisser sprach in einer Mitteilung von strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, seit Juni habe es rund 60 000 Corona-Tests gegeben.

Bei dem Dreh waren nach Angaben des Studio-Vorstands etwa 120 Komparsen und rund 200 Crew-Mitglieder dabei. „Das ganze Team wird durchgetestet“, sagte Fisser. Jeder Komparse habe mehrere Tage zuvor zwei PCR-Tests auf Corona und vor dem Party-Dreh zudem einen Schnelltest gemacht. „Sonst hätten wir es ehrlich gesagt nie verantwortet“, sagte Fisser. Die Schauspieler würden täglich getestet.

Bei dem Dreh mit vier Kameras seien von den Mitarbeitern Masken getragen worden, beim Anstoßen und im Cateringbereich seien sie abgelegt worden. Reeves war beim Dreh zumindest teilweise dabei. Die „Bild“-Zeitung zitiert einen Partygast hingegen mit den Worten: „Niemand hat gedreht.“

Die Stadt Potsdam erklärte auf Anfrage, das Gesundheitsamt werde die Berichterstattung zum Anlass einer Prüfung nehmen. „Im Ergebnis der dort getroffenen Aussagen wird geprüft, ob und welche Konsequenzen sich daraus ergeben“, sagte Sprecherin Christine Homann.

Für den betreffenden Mittwochabend sei keine Veranstaltung angemeldet worden. Bisher habe es keine Anzeige wegen eines Verstoßes der Corona-Regeln durch Studio Babelsberg gegeben. Die Studios seien mit Abluftanlagen mit Filtern ausgestattet, die Crew werde regelmäßig getestet. „Unseren Informationen nach gab es wöchentlich 700 bis 800 Tests.“

(dpa)
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