Sessionseröffnung am 11.11. Karnevalsverband verurteilt Aussagen von Laschet

Düsseldorf · Der NRW-Ministerpräsident findet die traditionelle Sessionseröffnung derzeit nicht passend. Der Bund Deutscher Karneval kritisiert die pauschale Absage-Empfehlung von närrischen Veranstaltungen am 11.11. heftig.

 Armin Laschet beim Rosenmontagszug 2018.

Armin Laschet beim Rosenmontagszug 2018.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

„Wir verurteilen solche Aussagen. Sie schaffen nur Verunsicherung und sind kontraproduktiv für alle Planungen in einer Zeit, für die die Corona-Lage noch gar nicht absehbar ist“, sagte der Präsident des BDK, Klaus-Ludwig Fess, im saarländischen Bexbach der Deutschen Presse-Agentur.

Konkret bezog sich Fess auf eine Aussage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Dieser hatte sich vor einer Woche (30. Juni) gegen Straßenveranstaltungen zur traditionellen Sessionseröffnung am 11.11. ausgesprochen: „Draußen, Straßenkarneval, Infektionsübertragungszeit, Alkohol, Enge - das passt nicht in diese Zeit“, hatte Laschet gesagt.

Der BDK sei gegen pauschale Absagen - und habe deshalb auch die närrische Session 2020/21 trotz Corona nicht abmoderiert. Die Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional so unterschiedlich, dass jeder Karnevalsverein vor Ort selbst entscheiden müsse, wie er auf die Lage reagiere, sagte Fess. Er forderte Laschet auf, sich mit dem BDK zusammenzusetzen. Klar sei aber: „Die Session wird sicherlich eine andere sein als die, wie wir sie kennen.“

Die Karnevalisten seien sich ihrer Verantwortung „sehr wohl bewusst“, sagte Fess. So etwas wie in Gangelt im Kreis Heinsberg, in dem sich im Februar im Karneval viele Bürger mit dem Virus infizierten, werde es nicht mehr geben. „Man hat heute ganz andere Erkenntnisse und ist mit Schutz- und Hygienekonzepten ganz anders aufgestellt.“

Es gebe bereits viele Ideen für neue Feier-Modelle und alternative Formen: Kleinere Feiern mit närrischem Mundschutz oder Umzüge, bei denen Wagen bei einzelnen Stationen nacheinander Halt machten. Einige Vereine hätten ihre Veranstaltungen zwar nach Beratungen für ihr Gebiet schon abgesagt. „Die Masse wartet aber noch ab zurzeit“, sagte Fess. Der BDK zählt rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.

(lukra/dpa)
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