Vor Start der Sommerferien Lauterbach warnt vor freiem Reiseverkehr für Menschen aus Gütersloh

Berlin · SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat angesichts des schweren Corona-Ausbruchs bei dem Fleischfabrikanten Tönnies vor Reiseverkehr ohne Einschränkungen aus der Region Gütersloh gewarnt. Zudem kritisierte Lauterbach NRW-Ministerpräsident Laschet.

 Karl Lauterbach (SPD), steht für die Stimmabgabe bei einer namentlichen Abstimmung in einer Warteschlange bei der Sitzung des Bundestages. Archivfoto.

Karl Lauterbach (SPD), steht für die Stimmabgabe bei einer namentlichen Abstimmung in einer Warteschlange bei der Sitzung des Bundestages. Archivfoto.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

„Ich bin sicher, dass deutlich mehr Menschen außerhalb der Mitarbeiterschaft inzwischen infiziert sind“, sagte Lauterbach unserer Redaktion. „Mit dem Start der Sommerferien in der kommenden Woche dürfen dann alle Menschen aus der betroffenen Region ohne Einschränkung überall in Deutschland und in anderen Ländern Urlaub machen und könnten das Virus potentiell sehr weit verteilen“, sagte Lauterbach.

„So etwas bei einem Ausbruch dieser Dimension als Ministerpräsident des Landes zuzulassen, ist aus meiner Sicht gefährlich und wird der Verantwortung nicht gerecht“, sagte der SPD-Politiker und kritisierte damit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der sich noch nicht für einen Lockdown in der Region ausgesprochen hatte. „Zur Erinnerung: Noch vor wenigen Monaten hätten die Bundesländer in einem solchen Fall den Personenverkehr stark eingeschränkt oder sogar unterbrochen“, sagte Lauterbach.

Er sei sicher, dass deutlich mehr Menschen außerhalb der Tönnies-Mitarbeiterschaft inzwischen infiziert seien. „Es ist falsch, dass es jetzt keinen kurzen Lockdown mit einem massiven Testaufgebot gibt, um das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Region anhand genügend großer Stichproben genau einschätzen zu können“, sagte Lauterbach.

(jd)
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