TV-Ereignis sorgt für Aufsehen Spahn reagiert auf Pflege-Doku von Joko und Klaas

Berlin · Das Moderatoren-Duo Joko und Klaas hat am Mittwochabend die Schicht einer Pflegerin in Echtzeit auf ProSieben gezeigt, um auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen. Jetzt hat sich auch Gesundheitsminister Jens Spahn dazu geäußert.

 Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlässt mit einer Maske die Bundespressekonferenz.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlässt mit einer Maske die Bundespressekonferenz.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Es war das Fernseh-Highlight am Mittwochabend: ProSieben räumte den Moderatoren um den Alltag einer Pflegerin in Deutschland zu zeigen. Am Donnerstag reagierte nun auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf die Doku. Er habe sich sehr darüber gefreut, „dass jenseits des Impfens, die Pflege jetzt in der Primetime läuft“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Berlin. „Was dort geleistet wird, zeigt die Dokumentation sehr eindrucksvoll“.

Die Sendezeit hatte sich das Moderatorenduo bei der Sendung „Joko und Klaas gegen ProSieben“ erspielt. Üblicherweise sind das nur 15 Minuten – für das Thema Pflege räumte der Sender nun aber deutlich mehr Zeit ein. Unter dem Motto #Nichtselbstverständlich wurde mit Hilfe einer Bodycam in Echtzeit eine Schicht der Krankenpflegerin Meike Ista im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Kostenpflichtiger Inhalt Münster gezeigt. Unseren Kommentar zur Sendung lesen Sie hier.

„Die Pflegekräfte in Deutschland leisten extrem viel. Durch die Pandemie wurde uns das nochmal sehr deutlich gemacht und ich finde es gut, dass dieser Einsatz auch in Echtzeit nachvollziehbar geworden ist im TV“, sagte Spahn weiter. „Das zeigt uns auch, wie wichtig es ist wahrzunehmen, was auf den Intensivstationen seit mittlerweile sechs Monaten in Dauerbelastung geleistet wird zur Behandlung von Covid-19-Patienten.“ Deshalb sei der Corona-Bonus nur ein Teil, wichtig seien vor allem „eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen auf Dauer“.

Der Gesundheitsminister sagte dann, es sei wichtig, dass Pfleger auch nach der Pandemie weiter in diesem Beruf arbeiten oder zurückkehren wollen. „Pflegerinnen und Pfleger verdienen unseren Respekt, unser Dankeschön aber eben vor allem bessere Arbeitsbedingungen.“ Er kündigte an, sich diesbezüglich zügig mit den Pflegeverbänden beraten zu wollen.

Schon in der Nacht hatte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz getwittert: „Danke Joko und Klaas für diese Sendung! Und - man kann es nicht oft genug sagen - Danke an alle Pflegerinnen und Pfleger! Ohne sie geht nichts. Antwort auf diese Erkenntnis ist nicht, Beifall zu klatschen. Respekt heißt: gute Löhne und Arbeitsbedingungen.“ Unter dem Tweet von Scholz sammelte sich Kritik. Der in der Sendung vorkommende Krankenpfleger Alexander Jorde twitterte: „Ich will keine Worte mehr, ich will Taten. Die SPD ist Teil der Bundesregierung. Du bist Vizekanzler, Olaf Scholz. Worauf warten wir?“

Mit Material von dpa.

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