Gesundheitsminister Spahn „Länder sollten die Impfzentren wieder startbereit machen“

Berlin · Angesichts weiter stark steigender Corona-Zahlen fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Länder auf, ihre Impfzentren wieder zu öffnen. In Deutschland läuft eine intensive Debatte über den richtigen weiteren Kurs in der Pandemie-Politik.

 Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Archiv).

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Archiv).

Foto: dpa/Michael Kappeler

Spahn (CDU) sagte unserer Redaktion: „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Stand-By bereit halten, nun wieder startbereit machen.“

Zudem riet Spahn dazu, in einem ersten Schritt alle Über-60-Jährigen schriftlich zur Impfung einzuladen. „Das hat bei den Erstimpfungen auch gut geklappt", betonte der Minister. Kostenpflichtiger Inhalt Lesen Sie hier mehr dazu.

Hintergrund ist, dass mehr Menschen eine Auffrischungsimpfung – die sogenannte Booster-Impfung – gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs wahrnehmen sollen. Die Gesundheitsministerkonferenz tagt auch dazu ab kommenden Donnerstag in Lindau.

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Am Wochenende hatte Spahn auch einen Gipfel zum Thema Auffrischungsimpfungen von Bund und Ländern gefordert. „Aktuelle Daten aus Israel zeigen, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Sein Ministerium hatte zudem noch einmal darauf hingewiesen, dass grundsätzlich alle Bürger laut Impfverordnung einen Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung haben.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Auffrischung unter anderem für Menschen ab 70, Bewohner und Betreute in Pflegeeinrichtungen für alte Menschen, Pflegepersonal mit einem direkten Kontakt zu alten Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Am Montag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 9658 Corona-Neuinfektionen und einen Sieben-Tage-Wert je 100.000 Einwohner von 154,8 - vor einer Woche hatte dieser Wert bei 110,1 gelegen. Derzeit sind etwa zwei Drittel der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.

(has/hebu/dpa/AFP)
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