Spahn zu Corona-Problemen „Testpanne in Bayern muss schnell behoben werden“

Berlin · Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich relativ zurückhaltend über die Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern geäußert. Entscheidend sei, dass die Fehler schnell behoben würden.

 Jens Spahn (CDU) ist Bundesminister für Gesundheit (Arhcivfoto).

Jens Spahn (CDU) ist Bundesminister für Gesundheit (Arhcivfoto).

Foto: dpa/Michael Kappeler

„Ministerpräsident Markus Söder hat ja selbst gesagt, das sei sehr ärgerlich. Das ist ohne Zweifel so. Gleichzeitig ist es so, dass in außergewöhnlichen Zeiten auch Fehler passieren“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Entscheidend ist, dass sie transparent gemacht werden und sie dann schnell behoben werden. Und das macht die bayerische Staatsregierung.“

Spahn fügte hinzu: „Grundsätzlich bin ich sehr dankbar dafür, dass wir umfassangreich testen, dass auch die Bayern es möglich machen, zum Beispiel bei der Einreise mit dem Auto an den Raststätten zu testen. Aber dann müssen natürlich auch die Ergebnisse übermittelt werden.“

Am Mittwochnachmittag hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bekanntgegeben, dass 44 000 Reiserückkehrer nach Tests in Bayern noch kein Ergebnis bekommen hätten, darunter 900 nachweislich Infizierte. Letztere sollten bis Donnerstagmittag Informationen über ihren Befund bekommen. Grund für die Verzögerungen seien vor allem Probleme bei der händischen Übertragung von Daten und eine unerwartet hohe Nutzung des Angebots, erklärte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf.

Zu der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus hat Spahn sich Zuversichtlich geäußert. „Wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben bei einem neuen Virus wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte", sagte Spahn am Donnerstag im ZDF-“Morgenmagazin". Er sei optimistisch, dass es „in den nächsten Monaten und sicher im nächsten Jahr einen Impfstoff verfügbar geben kann".

Details wie die Dauer der damit erreichbaren Immunität seien jetzt aber noch nicht absehbar. Spahn fügte aber hinzu: „Wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben wie noch nie zuvor."

Zu den wieder deutlich gestiegenen Infektionszahlen in Deutschland sagte Spahn: „Stand jetzt, was Intensivbetten angeht, was die ambulante Betreuung angeht, was den öffentlichen Gesundheitsdienst angeht, Stand jetzt können wir damit umgehen." Der Gesundheitsminister mahnte jedoch zugleich mit Nachdruck zur Vorsicht: „Aber wir haben eben auch gesehen in den letzten Monaten, dass kann sehr schnell eine Dynamik bekommen, wo es uns entgleitet."

Spahn nannte es wichtig, dass in der gegenwärtigen Situation Schulen und Kitas wieder im Regelbetrieb arbeiten sowie Wirtschaft und Handel „weitermachen können". Andere Dinge müssten da zurückstehenden: „Das sind die Partys, das sind die Großveranstaltungen, das sind Stadien mit tausenden Zuschauern." Notwendig sei, dass nun entsprechende Prioritäten gesetzt würden und die Menschen „jeden Tag aufeinander aufpassen".

Spahn wies ferner darauf hin, dass das sinkende Durchschnittsalter der Infizierten kein Grund zur Entspannung ist. „Wir hatten letzte Woche mit im Schnitt, also Durchschnitt mit 34 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn. Das heißt eben, dass vor allem unter Jüngeren im Moment viele Infektionen stattfinden.“ Spahn warnte aber: „Das heißt trotzdem, sehr, sehr wachsam miteinander zu sein, weil es eben doch dann zu oft auch schwerste Verläufe geben kann und eben auch Todesfälle - wenn wir nicht aufpassen, in der Familie, im Freundeskreis, auf der Arbeit.“

(ahar/dpa/AFP)
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