Branchenvertreter besorgt „Jahreswechsel-Lockdown“ würde Handel in NRW schwer treffen

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für einschneidende Kontaktbeschränkungen in der Zeit nach Weihnachten ausgesprochen. Vertreter des Handels befürchten hohe Umsatzeinbußen.

 Eine Frau geht an einem Schaufenster vorbei auf dem „Frohe Weihnachten“· steht.

Eine Frau geht an einem Schaufenster vorbei auf dem „Frohe Weihnachten“· steht.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Der von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vorgeschlagene „Jahreswechsel-Lockdown“ würde dem Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung der Branche erhebliche Umsatzeinbußen bescheren. „Wir reden da im Non-Food-Handel pro Tag in Nordrhein-Westfalen über Umsätze zwischen 200 und 250 Millionen Euro“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, Peter Achten, am Mittwoch in der Radiosendung „Morgenecho“ auf WDR 5.

Laschet hatte sich angesichts weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen für einschneidende Kontaktbeschränkungen in der Zeit nach Weihnachten ausgesprochen. „Wir brauchen nach Weihnachten einen echten Jahreswechsel-Lockdown, um uns für 2021 wieder eine Perspektive hin zu mehr Normalität zu erarbeiten“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Von Weihnachten bis zum Ende der Ferien im neuen Jahr könne das Land „am ehesten komplett heruntergefahren und so die Ausbreitung der Pandemie effektiv gestoppt werden“.

Die Tage nach Weihnachten seien für einzelne Branchen des Handels sehr wichtig, sagte Achten. „Sie werden regelmäßig genutzt, um Geldgeschenke einzulösen oder mit der Familie größere Anschaffungen zu tätigen.“ Etwa für den Möbelhandel oder den Babyfachhandel seien das „starke Tage“.

Der Einzelhandel sei kein Infektionshotspot, betonte Achten. Sollten die Geschäfte doch geschlossen werden, erbringe der Einzelhandel ein Sonderopfer und müsse dann genauso entschädigt werden wie die Gastronomie. Eine Entschädigung über eine Geschäftsschließung nach Weihnachten müsse mit einer ausreichenden Ankündigungsfrist getroffen werden. „Wenn man das von einem Tag auf den anderen machen würde, wären Panikkäufe von Weihnachtsgeschenken vermutlich die Folge.“

(chal/dpa)
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