Forscher finden Erklärung für mildere Verläufe Weshalb Omikron weniger gefährlich ist

Frankfurt a.M. · Endlich gibt es eine Antwort darauf, warum mit der Omikron-Variante Infizierte häufig weniger schwer erkranken. Nach einer Studie von deutschen und britischen Forschern sind die Viren dieser Variante besonders empfindlich gegenüber einem zellulären Abwehrmechanismus.

 Eine Figur in Optik eines Virus hängt an einer Labortür (Symbolbild).

Eine Figur in Optik eines Virus hängt an einer Labortür (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Es handelt sich dabei um die sogenannte Interferon-Antwort. Dies erkläre zum ersten Mal, warum mit der Omikron-Variante infizierte Patienten häufig weniger schwer erkrankten, teilte die Goethe-Universität am Montag in Frankfurt am Main mit.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und der University of Kent hätten darüber hinaus herausgefunden, dass acht der wichtigsten Covid-19-Wirkstoffe die Vermehrung der neuen Omikron-Variante effektiv hemmen. Alle Substanzen zeigten in der Zellkulturstudie eine ähnliche Wirksamkeit wie gegen die Vermehrung der Delta-Variante.

„Offenbar kann Omikron im Gegensatz zu Delta nicht verhindern, dass die befallenen Zellen Interferon produzieren und ausschütten“, sagte Professor Martin Michaelis von der University of Kent.

Zu den Zellkulturexperimenten äußerte sich Professor Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität. Obwohl diese Experimente nicht ohne Weiteres auf die ungleich komplexere Situation in Patienten übertragbar seien, gäben sie Hoffnung, „dass die enormen Anstrengungen zur Entwicklung von Covid-19-Medikamenten nicht vergebens waren“.

(felt/epd)
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