Green Pass Italiens Impfkonflikt

Analyse | Rom · Seit dieser Woche gibt es in dem Land eine indirekte Impfpflicht. Das hat weitreichende Folgen – unter anderem eine neue Blüte des Extremismus. Die Konflikte gehen bis in die Zeit des Faschismus zurück.

 Sicherheitsbeamte der Circumvesuviana, einer städtischen Gesellschaft, kontrollieren die „grünen Ausweise“ von Angestellten

Sicherheitsbeamte der Circumvesuviana, einer städtischen Gesellschaft, kontrollieren die „grünen Ausweise“ von Angestellten

Foto: dpa/Ciro Fusco

Seit dieser Woche müssen Italiens Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den sogenannten Green Pass vorzeigen, wenn sie zur Arbeit gehen. Das bedeutet: Sie müssen geimpft sein, Covid-19 überstanden haben oder einen negativen Test vorzeigen. Damit hat die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi eine indirekte Impfpflicht eingeführt. Denn praktisch und finanziell gesehen ist es von niemandem zu verlangen, sich für den Gang zum Arbeitsplatz alle paar Tage auf Corona testen zu lassen. Die Impfquote steigt angesichts der Verschärfung der Regeln weiter, in der erwachsenen Bevölkerung sind mehr als 80 Prozent vollständig geimpft. Das Kalkül der Regierung, die eine Vollimmunisierung der Bevölkerung anstrebt, geht auf.