Geburtstagsfeier für König Willem-Alexander Niederländischer „Königstag zu Hause“ ohne orangen Massenbetrieb

Den Haag · Eine Geburtstagsfeier für den niederländischen König Willem-Alexander in der südniederländischen Stadt Maastricht ist wegen der Coronavirus-Beschränkungen abgesagt worden. Auf den Kanälen und Straßen von Amsterdam ist diesmal nicht viel los.

 Königin Maxima (r.) von den Niederlanden und ihre Tochter Prinzessin Alexia unterhalten sich am Königstag aus dem Schloss Huis ten Bosch über eine im ganzen Land verteilte Videoverbindung mit den Holländern.

Königin Maxima (r.) von den Niederlanden und ihre Tochter Prinzessin Alexia unterhalten sich am Königstag aus dem Schloss Huis ten Bosch über eine im ganzen Land verteilte Videoverbindung mit den Holländern.

Foto: dpa/"patrick Van Katwijk"

Die landesweite Geburtstagsfeier für König Willem-Alexander in den Niederlanden ist am Montag wegen des neuen Coronavirus kleiner ausgefallen. Willem-Alexander feierte seinen 53. Geburtstag mit seiner Familie zu Hause in ihrem Palast in einem Wald am Stadtrand von Den Haag. Zuvor war eine Massenfeier in der südniederländischen Stadt Maastricht wegen des Virus abgesagt worden. Wegen der Corona-Beschränkungen wurde der Tag zum „Königstag zu Hause“ umbenannt.

Kanäle und Straßen in Amsterdam sind normalerweise am Königstag voll mit Booten und Feiernden in Perücken, Hüten, Federboas und anderen Accessoires in der Nationalfarbe Orange. Diesmal waren sie ruhig, weil die Menschen sich größtenteils an Vorgaben der Regierung hielten, zu Hause zu bleiben. Diejenigen, die ausgingen, hielten sich an Richtlinien für die Wahrung von Abstand zu den anderen, selbst als Menschen kostenlose Tulpen austeilten.

In einer Fernsehansprache würdigte der König Mitarbeiter des Gesundheitswesens und andere, die gegen das Virus kämpfen. Er hoffe, dass bessere Zeiten bevorstünden. Umgeben von seiner Frau Máxima und ihren drei Töchtern sagte Willem-Alexander, der jährliche Feiertag werde einzigartig sein, „insbesondere einzigartig, weil ich hoffe, dass es absolut der letzte Königstag zu Hause in der Geschichte sein wird“.

Einige treue Anhänger, von denen manche orangefarbene T-Shirts und Hüte trugen, fuhren mit dem Fahrrad zu den Toren des Palasts, um nah am Geschehen zu sein.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte gratulierte Willem-Alexander via Twitter. „Wie der Rest der Niederlande feiert er #KönigstagZuhause. Das beste Geschenk, das wir ihm geben können, ist, diesem Beispiel zu folgen.“

Viele Menschen hielten sich daran, was für Barbesitzer in Amsterdam schmerzhaft war. Mark Bollen schmückte zwar seine Bar „Caffe De Eland“ mit den niederländischen Nationalfarben, hatte aber kaum Grund zum Feiern. Der für ihn normalerweise auf das Geschäft bezogen wichtigste Tag des Jahres war eingeschränkt. Alle niederländischen Bars und Restaurants sind seit Wochen wegen der Coronavirus-Beschränkungen geschlossen.

Der Königstag ist normalerweise eine landesweite Feier, bei der es Straßenpartys gibt und Kinder gebrauchte Spielsachen bei Flohmärkten verkaufen. Am Montagmorgen waren die Straßen aber größtenteils leer. Es gab Schlangen von Einkäufern vor Bäckereien, die traditionelles Gebäck zum Königstag mit orangefarbener Glasur verkauften.

Hans und Jopie Visser konnten von ihrem offenen Fenster auf einen Kanal in Amsterdam blicken. Sie sagten, der Kanal sei normalerweise am Königstag verkehrsreich. Dieses Jahr hat die Gemeinde Boote verboten. „Jeder hatte Musik und Spaß“, sagte Hans. „Aber jetzt haben wir nichts.“

Auch der Musiker Reinier Sijpkens musste sich in diesem Jahr für den Königstag etwas neues einfallen lassen. Normalerweise schippert er mit seinem geschmückten Boot und einer kleinen Kirchenorgel über die Grachten. Diesmal brachte er sein Gefährt in den Teich eines Altenheims in Heemstade. Er sei natürlich gern auf den Kanälen unterwegs, aber jetzt wolle er am Königstag etwas für ältere Menschen tun, die wegen der Ansteckungsgefahr isoliert seien, sagte er. Einwohner Hans Vrant lobte das als hübsche Lösung. „Wir hatten hier wunderbare Musik. Das war sehr überraschend“, sagte er.

(anst/dpa)
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