Autokorso und Kamm-Kiste So machen Friseure auf ihre Lage in der Corona-Pandemie aufmerksam

Düsseldorf · Mit 35 Autos sind Friseure aus NRW von Mettmann bis zum Landtag gefahren. Mit einer Kiste voller Kämme für NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart machen sie auf ihre schwierige Situation in der Pandemie aufmerksam.

 Der Obermeister der Friseurinnung, Uwe Ranke (l), und der Geschäftsführer der Friseurinnung, Torben Viehl (r), übergeben bei einer Protestaktion symbolisch Kämme an NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP, m).

Der Obermeister der Friseurinnung, Uwe Ranke (l), und der Geschäftsführer der Friseurinnung, Torben Viehl (r), übergeben bei einer Protestaktion symbolisch Kämme an NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP, m).

Foto: dpa/Werner Mayer

Rund 100 Friseurinnen und Friseure sind in einem Autokorso zum Düsseldorfer Landtag gefahren, wo Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) eine Kiste mit Kämmen übergeben wurde. Pinkwart habe sich am Freitagvormittag spontan eine halbe Stunde Zeit genommen, sagte der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mettmann, Torben Viehl.

Die Friseure hatten von der Polizei einen Autokorso aus 35 Fahrzeugen genehmigt bekommen. In jedem Wagen hätten je drei Kolleginnen und Kollegen gesessen, so Viehl. Der Korso sei von Mettmann bis zum Landtag gefahren, wo jeder einen Kamm in eine Kiste geworfen habe. Die sei dann Pinkwart übergeben worden.

Es gehe den Friseuren um unbürokratische Hilfen, betonte Viehl. Mitte Dezember mussten alle Friseursalons schließen. Alleine im Kreis Mettmann sind nach Angaben der Handwerkerschaft davon 443 Läden betroffen. Der Autokorso stand unter dem Motto „Die Spitze ist erreicht, bald müssen wir den Kamm abgeben.“ Pinkwart habe Unterstützung zugesagt, so Viehl.

Die Friseurbranche kommt bei den Hilfspaketen für die Wirtschaft bislang schlecht weg. Soforthilfen nach Ausbruch der Pandemie im vergangenen Frühjahr mussten in der Regel wieder zurückgezahlt werden, zudem haben die meisten Salons keinen Anspruch auf die Dezemberhilfe. Die „Überbrückungshilfe III“ wiederum wird mit Blick auf Fixkosten - etwa Miete - errechnet, dadurch ist die Finanzspritze relativ schwach. Hierzu gibt es erst im Laufe des Februars eine erste Teilzahlung, der Rest soll ab März fließen.

(chal/dpa)
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