Berührende Covid-Fotoausstellung Als die erste Pandemiewelle New York traf

Tübingen/New York · Eine deutsche Fotografin hat Momente in einem der größten Krankenhäuser der Metropole festgehalten, in denen das Personal an die Grenzen der Belastung gelangte. Die Fotos werden in Tübingen ausgestellt und sind auch online zu sehen.

Die erste Corona-Welle in einem New Yorker Krankenhaus
8 Bilder

Die erste Corona-Welle in einem New Yorker Krankenhaus

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Foto: Claudia Paul/Claudia Paul Productions

Die Corona-Pandemie bringt Menschen an ihre Belastungsgrenzen – allen voran das Pflegepersonal in Krankenhäusern. In New York war die Lage vor allem während der ersten Welle besonders schlimm: Auf dem Höhepunkt dieser Welle, zwischen dem 11. März und dem 11. Mai 2020, sind in New York City 33.465 Menschen an Covid-19 gestorben. Damit hat die Corona-Pandemie die US-Metropole schlimmer erwischt als die Spanische Grippe im Jahr 1918, berichtet das Deutsche Ärzteblatt.

Die Menschen in den Krankenhäusern leisteten und leisten noch immer einen Kraftakt im Kampf gegen Corona – in einem von ihnen hat die Fotografin Claudia Paul die Ausnahmesituation festgehalten: im Mt. Sinai Hospital, einem der größten Lehrkrankenhäuser der USA. Auch hier gelangte das Personal durch Dauerschichten, Personalmangel und fehlende Ressourcen an seine Grenzen. Um das zu dokumentieren, beauftragte das Krankenhaus Claudia Paul. Die deutsche Fotografin, die seit 2003 in New York City lebt, hatte bereits mehrere Jahre mit dem Krankenhaus zusammengearbeitet.

Sie sagte zu und hat mit ihrer Kamera Momente eingefangen, die dem Rest der Bevölkerung im Lockdown verschlossen blieben. Dabei hat sie, wie sie selbst berichtet, die selbstverständliche Hingabe und Aufopferung sowie die außergewöhnliche Belastbarkeit der Beschäftigten im Krankenhaus zutiefst berührt – und zu einem weiteren, eigenen Projekt inspiriert: „Faces of Resilience“. In der Porträtreihe zeigt sie die Gesichter von Frontarbeiterinnen und -arbeiter während der Pandemie und stellt deren Zitate dazu. „Wir sind die Familie unserer Patienten geworden, die ihr Lebensende erreicht haben“, heißt es etwa neben dem Porträt einer Mitarbeiterin der Intensivmedizin.

 Eine Krankenpflegerin des Mt. Sinai Hospital in New York.

Eine Krankenpflegerin des Mt. Sinai Hospital in New York.

Foto: Claudia Paul/Claudia Paul Productions

Die Porträtreihe „Faces of Resilience“ und ihre fotografische Dokumentation „Covid-19“ sind ab dem 5. Mai 2021 im deutsch-amerikanischen Institut in Tübingen ausgestellt. Aufgrund der aktuellen Situation findet die Eröffnung am 4. Mai um 19.30 Uhr zunächst virtuell statt und kann auf Youtube gestreamt werden. Außerdem ist ab dem 5. Mai auch ein virtueller Rundgang durch die Ausstellung möglich.

(bora)
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