Absage wegen Astrazeneca-Chaos FDP-Chef Lindner kritisiert Verschiebung des Corona-Impfgipfels

Berlin · Die Verschiebung des für Mittwoch angesetzten Impfgipfels kann FDP-Chef Christian Lindner keineswegs nachvollziehen. Gerade wegen der Verwirrung über den Astrazeneca-Impfstoff hätte der Gipfel stattfinden müssen, sagte er.

 FDP-Chef Christian Lindner.

FDP-Chef Christian Lindner.

Foto: AP/Tobias Schwarz

FDP-Chef Christian Lindner hat die Verschiebung des Corona-Impfgipfels von Bund und Ländern als schwere Fehlentscheidung bezeichnet. Nach dem vorläufigen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff müsse ohne Verzögerungen und zusammen mit dem schwedisch-britischen Hersteller über das weitere Vorgehen beraten werden, forderte Lindner am Dienstag in Berlin. „Unsere Forderung ist es, dass der Impfgipfel umgehend stattfindet.“

Nach dem vorläufigen Stopp der Impfungen mit dem Astrazeneca-Produkt hatten Bund und Länder die Entscheidung über einen Impfstart in den Arztpraxen vertagt. Eine für diesen Mittwoch vorgesehene Telefonkonferenz der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten wurde verschoben, bis eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde vorliegt.

Lindner mahnte: „Es darf nicht zu einer dauerhaften Impfverzögerung kommen, denn davon hängt ja die Verhinderung enormen sozialen und wirtschaftlichen Schadens hier im Land ab.“ Die Impfung sei ein Versprechen auf schrittweise mehr Normalität. Es sei auch zu prüfen, ob man sich den Astrazeneca-Impfstoff freiwillig impfen lassen könne. Die Aussetzung sei „eine sehr dramatische Entscheidung. Lindner fügte hinzu: „Nicht zu impfen ist ebenfalls ein Risiko, und es muss genau abgewogen werden, ob die Aussetzung verantwortbar ist. Ich habe Zweifel.“

(mja/dpa)
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