Nach Nicht-Einhaltung der Corona-Regeln Niederländische Kirche bei Explosion leicht beschädigt

Den Haag · Die Niederlande kommen hinsichtlich Coronaprotesten nur wenig zur Ruhe. Nachdem eine Kirche die Ansammlungsbeschränkungen missachtet hatte, kam es nun zu einer Explosion am Gotteshaus.

 Aufräumarbeiten nach der Explosion bei der Kirche.

Aufräumarbeiten nach der Explosion bei der Kirche.

Foto: AFP/ROBIN UTRECHT

In den Niederlanden ist bei einer Explosion eine Kirche leicht beschädigt worden, die zuvor wegen Missachtung der Empfehlungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geraten war. Bei der Explosion am frühen Dienstagmorgen in Krimpen aan den Ijssel sei niemand verletzt worden, teilte die Polizei im Onlinedienst Twitter mit. Die Fassade des Gotteshauses sei allerdings beschädigt worden.

Niederländischen Medien zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass die Explosion durch starke Feuerwerkskörper verursacht wurde. Anwohner wurden gegen 4.30 Uhr von einem lauten Knall an der Mieraskerk wach.

Krimpen aan den Ijssel liegt in der Nähe von Rotterdam. In die Kirche waren am Sonntag hunderte Menschen zum Gottesdienst gekommen. Die Gemeinde missachtete damit die Empfehlung der niederländischen Regierung, Zusammenkünfte auf maximal 30 Menschen zu beschränken. Wegen der Gesetze zur Religionsfreiheit in den Niederlanden darf die Regierung aber nicht einschreiten oder Strafen verhängen.

Ein Reporter des Senders RTV Rijnmond, der über den Vorfall berichten wollte, sagte danach, er sei in den Rücken getreten und gestoßen worden. In seinen Aufnahmen ist das anschließende Handgemenge zu sehen.

Ein Reporter des oftmals provokant berichtenden Senders PowNed war am Sonntag von einem Auto angefahren worden, als er in der zentralniederländischen Stadt Urk Menschen vor einer Kirche interviewen wollte. Urk gehört zu einer Region, in der die orthodoxe reformierte Kirche sehr einflussreich ist. Im Zusammenhang mit den Attacken auf die Journalisten wurden nach Angaben der Polizei vom Montag vier Menschen festgenommen.

In Urk hatte es im Januar die ersten Krawalle aus Protest gegen eine landesweite nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie gegeben. Vergangene Woche verlängerte die niederländische Regierung angesichts steigender Neuinfektionszahlen die Corona-Restriktionen bis zum 20. April, die nächtliche Ausgangssperre wurde lediglich um eine Stunde verkürzt.

(june/AFP)
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