Im Gegensatz zu Deutschland EMA rät nicht zu beschränkter Nutzung von Astrazeneca

Brüssel · Anders als Deutschland rät die EU-Arzneimittelbehörde EMA vorerst nicht zu Einschränkungen bei der Anwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit.

 Die Europäische Arzeneimittelbehörde hat ihren Sitz in Amsterdam.

Die Europäische Arzeneimittelbehörde hat ihren Sitz in Amsterdam.

Foto: AP/Peter Dejong

mja/„Nach dem jetzigen wissenschaftlichen Stand gibt es keine Belege, die dafür sprechen, die Verwendung dieses Impfstoffs in irgendeiner Bevölkerungsgruppe zu beschränken“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke am Mittwoch. Die Überprüfung von neuen Hinweisen auf Blutgerinnsel laufe noch.

Eine aktualisierte Empfehlung der EMA sei für die Sitzung ihres Sicherheitsausschusses vom 6. bis 9. April zu erwarten. In Deutschland wird dieser Impfstoff seit Dienstag nur noch für Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt empfohlen. Diese Entscheidung obliege den deutschen Behörden, sagte Cooke.

Bisher habe die Überprüfung keine besonderen Risikofaktoren ergeben, etwa Alter, Geschlecht oder frühere Blutgerinnsel, fügte sie hinzu. „Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff ist nicht bewiesen, aber er ist möglich und die weitere Analyse läuft.“

Die EMA habe am 18. März ihre Einschätzung abgegeben, dass der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs bei der Abwehr von Covid-19 höher sei als die Risiken von Nebenwirkungen. „Unsere Position hat sich nicht geändert“, sagte Behördenchefin Cooke.

Geimpften riet die EMA, auf die entfernte Möglichkeit der sehr seltenen Blutgerinnsel zu achten. Sollten sie entsprechende Symptome entwickeln, sollten sie sofort medizinischen Rat einholen, hieß es weiter.

(mja/dpa)
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