Appel an den Bund NRW-Schulministerin Gebauer fordert einheitliche Quarantäne-Regeln

Düsseldorf · „Die unterschiedliche Handhabe bei der Quarantänisierung in Schulen durch die örtlichen Behörden ist unglücklich“, so NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Nun liege es am Bund, für Einheitlichkeit zu sorgen.

 NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) informiert auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. (Archivfoto)

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) informiert auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. (Archivfoto)

Foto: dpa/Fabian Strauch

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat bundesweit einheitliche Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen gefordert. „Ich appelliere an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, sich mit dem Robert Koch-Institut zu verständigen“, erklärte Gebauer am Freitag. „Es brauche Richtlinien für die Quarantäne von Schülerinnen und Schülern, die die Bedürfnisse nach einem geregelten Präsenzunterricht und sozialen Kontakten „mehr als bisher berücksichtigen“. Das hätten auch Kinder- und Jugendärzte gefordert.

„Die unterschiedliche Handhabe bei der Quarantänisierung in Schulen durch die örtlichen Behörden ist unglücklich“, so die FDP-Politikerin. Nun liegt es am Bund, für Einheitlichkeit im Sinne der Kinder und Jugendlichen, aber auch deren Familien und der Entscheidungsträger vor Ort in den Gesundheitsämtern und in den Schulen zu sorgen.

Auch in NRW werden die Quarantäne-Regeln unterschiedlich gehandhabt. Bei einem Corona-Fall in einer Schule schicken Gesundheitsämter teilweise große Gruppen oder ganze Klassen in Quarantäne - trotz eines neuen Landes-Erlasses mit vereinfachten Regeln.

Gebauer hatte angekündigt, dass im neuen Schuljahr bei einem Corona-Fall nicht mehr zwangsläufig die ganze Klasse in Quarantäne muss. Als „enge Kontaktpersonen“ gelten jetzt nur noch Schüler, die vor, hinter, rechts oder links vom Infizierten gesessen haben.

Die Kommunen verweisen aber auf teils unübersichtliche Situationen, etwa beim Sportunterricht, im Offenen Ganztag (OGS) oder in Pausen, so dass unter Umständen mehr Kinder als nur direkte Sitznachbarn in Quarantäne müssten.

(chal/dpa)
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