Priorisierung bestimmter Gruppen Kassenärzte fordern Stiko-Empfehlung zu dritter Corona-Impfung

Berlin · Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert eine Empfehlung der Stiko für Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach will entsprechende Vorgaben über die Priorisierung bestimmter Gruppen.

 Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen.

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Kassenärzte fordern eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus. „Die Stiko hat die Daten, um für bestimmte Gruppen eine Empfehlung für eine Drittimpfung auszugeben“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Die Stiko wäre für solche Vorgaben die richtige Institution. Dort sitzen die Fachleute, die tatsächlich Ahnung vom Impfen haben.“

Es gehe darum, diejenigen zuerst durch eine dritte Dosis schützen, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben. „Die Stiko trifft rationale, faktenbasierte Entscheidungen – anders als mitunter die Politik“, sagte Gassen.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte entsprechende Vorgaben für die Auffrischungsimpfungen. Die Politik müsse „jetzt eine klare Ansage machen, welche Gruppen bei den Auffrischungsimpfungen zuerst an der Reihe sind. Es muss klar sein, um welche Jahrgänge es sich handelt und bei welchen Risikofaktoren eine dritte Impfung angezeigt ist“, sagte Lauterbach. Es müsse „so ähnlich laufen wie in der ersten Welle“.

Zugleich forderte Lauterbach auch eine Klarstellung, wer vorerst auf eine Drittimpfung gegen Covid-19 warten müsse. Ansonsten würden Menschen geimpft, „die die dritte Dosis noch gar nicht bekommen sollen. In der Folge werden diejenigen nach hinten gedrängt, die die Corona-Auffrischungsimpfung aktuell am dringendsten benötigen“, sagte der Gesundheitspolitiker.

Die Stiko am Robert-Koch-Institut hat bislang noch keine Empfehlung für die Auffrischung gegeben. Einige Bundesländer bieten bereits Auffrischimpfungen an oder bereiten diese vor.

(ala/dpa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort