Digitaler Corona-Impfpass startet App „CovPass“ soll neue Standards setzen

Berlin · Jens Spahn stellt in Berlin den digitalen Corona-Impfpass vor, den ab sofort alle Bürger auf ihr Smartphone laden können. Mit der App soll der Nachweis von vollständigem Impfschutz bundesweit und ab Juli auch in anderen europäischen Ländern erleichtert werden.

   Digitaler Corona-Impfpass und das gelbe Impfbuch sollen sich laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzen.

Digitaler Corona-Impfpass und das gelbe Impfbuch sollen sich laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Vollständig geimpfte Menschen sollen künftig ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat auf dem Handy nachweisen können: Ab Donnerstag wird der Digital-Pass den Bürgerinnen und Bürgern Schritt für Schritt zugänglich gemacht, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin ankündigte. Ziel sei es, dass das digitale Impfzertifikat - der "CovPass" - bis Ende Juni all jenen, die ihn wollen, auch zur Verfügung steht.

Ab Juli soll der Digital-Pass dann auch für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können. "Das Ziel ist, dass auch in Helsinki, Amsterdam und Mallorca dieses Impfzertifikat gelesen werden kann", sagte Spahn. "Damit setzen wir als Europäische Union auch Standards für den internationalen Reiseverkehr."

Nutzer können sich dafür ab sofort eine neue App namens "CovPass" aus den gängigen App-Stores auf das Handy herunterladen. Außerdem soll der Impfnachweis auch über eine aktualisierte Version der bereits bestehenden Corona-Warnapp angezeigt werden können.

Der digitale Impfpass soll das traditionelle gelbe Impfbuch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Im Alltag soll das zu Erleichterungen führen: Die Bürgerinnen und Bürger müssen dann nicht immer den gelben Impfpass mit sich führen, um ihren Impfstatus nachzuweisen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird.

Laut Spahn soll es drei Anlaufstellen geben, wo sich Bürgerinnen und Bürger den digitalen Impfnachweis besorgen können. Entweder sollen sie sich an das Impfzentrum oder die Arztpraxis wenden, wo sie die Zweitimpfung erhalten haben.

Außerdem werden die Imnpfzentren den bereits Geimpften einen Code zuschicken, mit dem dann auf dem Handy der Digital-Pass heruntergeladen werden kann. Der Versand der Codes soll laut Spahn in diesen Tagen beginnen.

Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Digital-Pass in einer Apotheke zu erhalten - gegen Vorlage eines Impfnachweises und eines Personalausweises. Die ersten Apotheken haben laut Spahn damit schon begonnen.

Spahn bat aber um Geduld. Die Einführung des Impfnachweises erfolge schrittweise. "Schritt für Schritt werden sich jetzt Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken an das System anschließen", sagte er. "Nicht alle sind heute oder morgen schon angeschlossen."

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts waren am Donnerstag 19,9 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Damit hätten sie Anspruch auf den digitalen Impfnachweis. Insgesamt 39,1 Millionen Menschen haben mindestens eine Impfung erhalten - das entspricht 47 Prozent der Bevölkerung. Allein am Mittwoch wurden den Angaben zufolge knapp 1,3 Millionen Impfungen verabreicht - dies war bislang die zweithöchste an einem Tag erzielte Zahl.

(june/AFP)
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