Strenge Ausgangssperre Zahl der Corona-Toten geht in Spanien erstmals nach langem zurück

Madrid · Am dritten Tag in Folge mehr als 800 Todesopfer, inzwischen mehr nachgewiesene Infektionen als China. Das Coronavirus trifft Spanien besonders hart. Aber für die knapp 47 Millionen Bürger gibt es inmitten einer strengen Ausgangssperre Grund zum Optimismus.

 Soldaten in Schutzanzügen gehen mit Abstand in Richtung eines Seniorenheims.

Soldaten in Schutzanzügen gehen mit Abstand in Richtung eines Seniorenheims.

Foto: dpa/David Zorrakino

Im schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Spanien ist erstmals nach langer Zeit die Zahl der neuen Todesfälle zurückgegangen. Man habe in den vergangenen 24 Stunden 812 neue Todesopfer unter den Infizierten registriert, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Montag mit. Das sind 26 weniger als am Sonntag. Spanien hatte damit allerdings bereits am dritten Tag in Folge mehr als 800 Tote zu beklagen. Die Gesamtzahl der Todesopfer kletterte auf über 7300.

Mit inzwischen insgesamt mehr als 85 000 nachgewiesenen Infektionen verdrängte Spanien außerdem China vom dritten Platz hinter den USA und Italien. Es gab am Montag gut 6000 Neuinfektionen. Unter denjenigen, die sich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt haben, sind den Angaben zufolge schon weit über 12.000 Ärzte, Sanitäter und Pfleger - fast 15 Prozent aller Fälle.

Die Anstiegsrate von 8,1 Prozent bei den Neuinfektionen war aber die niedrigste seit Beginn des Ausgangsverbots am 15. März. „Schon seit dem 25. März beobachten wir hier eine Umkehr der Tendenz“, sagte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra. Man dürfe aber nicht nachlassen. Sorgen mache weiterhin der drohende Kollaps der Intensivstationen.

Sierra löste am Montag das „Gesicht“ des Kampfes gegen die Pandemie in Spanien ab, den Epidemiologe Fernando Simón, der positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurde. Der 57-Jährige CCAES-Chef sei zu Hause in Quarantäne, ihm gehe es gut, so Sierra.

Zur schnelleren Eindämmung der Krise beschloss die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez eine Verschärfung des noch bis zum 11. April geltenden Ausgangsverbots. Gemäß der Anordnung müssen alle Arbeitnehmer, die in nicht wesentlichen Sektoren tätig sind, ab Dienstag zu Hause bleiben. Betroffen sind vor allem der Bausektor und weite Teile der Industrie. Bisher durften alle Bürger, die nicht im Homeoffice arbeiten konnten, zum Arbeitsplatz fahren.

(ala/dpa)
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