Corona-Krise und Armut Ärmere Viertel müssen schneller geimpft werden

Analyse · Die Infektionszahlen sind in Vierteln mit hohem Migrationsanteil höher als anderswo. Das liegt an beengten Wohnverhältnissen und größerer Armut. Impfkampagnen vor Ort könnten Abhilfe schaffen.

 Die Kölner Trabantenstadt Chorweiler hatte am Freitag einen doppelt so hohen Inzidenzwert wie die Stadt insgesamt.

Die Kölner Trabantenstadt Chorweiler hatte am Freitag einen doppelt so hohen Inzidenzwert wie die Stadt insgesamt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Essener Gesundheitsdezernent Peter Renzel wollte es genau wissen. Er überprüfte alle der Stadt gemeldeten Corona-Infizierten, die zwischen dem 1. März und dem 14. April im dortigen Gesundheitsamt eingingen. „Von den 3921 Menschen jedweden Alters hatten 2001 einen Namen, der auf einen Migrationshintergrund schließen lässt“, sagte Renzel der „Westdeutschen Allgemeinen“. Danach hätte jeder Zweite, der mit dem Coronavirus angesteckt wurde, einen Migrationshintergrund. Der Anteil der Migranten an der Essener Gesamtbevölkerung beträgt 35 Prozent.