Ausnahme in Düsseldorf Sonnenhungrige in NRW halten Corona-Auflagen ein - zum Teil

Düsseldorf · Trotz der Corona-Krise genießen die Menschen in NRW zu Beginn der Osterferien die Frühlingssonne. Die meisten halten sich dabei an die Kontaktverbote - mit ein paar Ausnahmen.

 Auf der Rheintreppe hatten sich am Samstag zahlreiche Menschen versammelt und in der Sonne gesessen. Das Ordnungsamt musste eingreifen.

Auf der Rheintreppe hatten sich am Samstag zahlreiche Menschen versammelt und in der Sonne gesessen. Das Ordnungsamt musste eingreifen.

Foto: RP

Leergefegte Autobahnen, kräftiger Andrang im Grünen, am Rheinufer und auf Spazierwegen: Am ersten Tag der Osterferien sind die allermeisten Menschen in Nordrhein-Westfalen an ihrem Wohnort geblieben; viele haben das schöne Wetter mit Temperaturen um die 16 Grad zu Spaziergängen genutzt. Dabei hielten sich fast alle an die Corona-Auflagen und waren maximal zu zweit unterwegs.

In Köln sei es am Rhein eher ruhig gewesen, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur. „Das war weniger als normal.“ Vor allem einzelne Spaziergänger oder Zweierpaare und einige Jogger seien unterwegs gewesen. Wenig Andrang auch am Halterner Stausee im Münsterland: „Die Leute aus dem Ruhrgebiet sind zu Hause geblieben, und die Halterner haben oft selbst einen Garten“, sagte ein Anwohner des Sees.

Für besonders beliebte Ausflugsziele hatten Städte vorgesorgt. So wurde an dem im Ruhrgebiet beliebten Baldeneysee in Essen eine Tribüne abgesperrt und der Parkplatz verkleinert, um Überfüllung zu verhindern. Ein überregional bekannter Motorradtreff am See war am Wochenende für Motorräder gesperrt. Dabei laufe in Essen alles soweit ruhig, sagte eine Sprecherin der Polizei. Es gebe keine besonderen Vorkommnisse.

In Dortmund hatte die Stadt ihre Bürger gebeten, sich am Phönix-See nur im Uhrzeigersinn um den See zu bewegen, um enge Begegnungen zu vermeiden. Sonst seien die Abstandsregeln kaum einzuhalten. Die Besucher hielten sich daran, es gebe kaum Stress, sagte Motaz Temeiza vom Dortmunder Ordnungsamt, der am Samstag kontrollierte. „Größtenteils hält man sich hier an die Regeln“, sagte ein Polizeisprecher, es gebe keine größeren Vorfälle.

In Bonn rückte der Ordnungsdienst der Stadt zu fast 100 Einsätzen am Wochenende aus. Die Beamten prüften dabei die Einhaltung des Kontaktverbots und der Abstandsregelung. „Sehr viele“ Besucher der Kirschblüte in der Altstadt hätten nicht den notwendigen Abstand zu anderen eingehalten, hieß es.

Auch am Sonntag hielten sich die meisten Menschen in NRW an die Corona-Vorgaben. „Die Lipper haben sich gut verhalten, wir haben nichts zu meckern“, sagte etwa ein Sprecher der Polizei Detmold am frühen Montagmorgen. Die Beamten in NRW berichteten von lediglich kleineren Verstößen durch Kleinstgruppen, die draußen unterwegs waren. Die breite Masse halte sich weiter an die Kontaktsperren, sagte auch ein Polizeisprecher in Hamm.

Ähnlich äußerte sich beispielsweise auch die Polizei im Kreis Unna. „Trotz des frühlingshaften Wetters haben wir festgestellt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Unna insgesamt an die geltende Schutzverordnung gehalten haben“, sagte der Leitende Polizeidirektor und Abteilungsleiter Polizei, Peter Schwab, laut Mitteilung. Von Freitag bis Sonntag habe es im Kreis rund 80 Einsätze im Zusammenhang mit dem Virus gegeben, 15 Platzverweise und 11 Anzeigen nach Ordnungswidrigkeiten seien erfasst worden.

In Gelsenkirchen ermittelt die Polizei gegen einen jungen Mann wegen versuchter Körperverletzung, weil er am Freitag in Richtung zweier Frauen (42 und 49) gehustet und eine Corona-Infektion angegeben haben soll. Der Polizei habe er gesagt, nicht infiziert zu sein und auf den Boden genießt zu haben. „Die beiden Frauen benötigten keine ärztliche Behandlung, sie wurden nicht von Speichel getroffen“, hieß es in einer Polizei-Mitteilung vom Montag.

Info: Besuchen Sie auch die neue Plattform der Rheinischen Post unter www.rp-gemeinsamstark.de. Auf dieser Plattform wollen wir Helfer und Hilfsbedürftige zusammenführen, beispielsweise für den Einkauf für einen älteren Nachbarn oder das Hifspaket für Obdachlose. Gleichzeitig wollen wir einen Marktplatz für Dienstleistungsunternehmen aus Handel, Handwerk und Gastronomie schaffen, die durch die Krise in Not geraten sind.

(dtm/mba/dpa)
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