Betrügerische Geschäfte mit Schutzkleidung Kardinal Woelki und Caritas beklagen unseriöse Angebote an Heime
Köln/Düsseldorf · Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, die Caritas und andere Wohlfahrtsverbände kritisieren unseriöse und betrügerische Angebote in Zeiten der Corona-Krise. Wenn etwa mit Schutzkleidung zweifelhafte Geschäfte gemacht würden, könne dies die Krise weiter verschärfen.
Das sagte Woelki am Sonntag im katholischen Kölner Portal domradio.de. Dies gelte auch für andere Ungerechtigkeiten. Dazu gehöre zum Beispiel, dass die Gehälter von Fachkräften, die in Kliniken und Heimen rund um die Uhr Lebensrettung leisteten, oft nicht zur angemessenen Versorgung ihrer Familien reichten. Weiter erinnerte der Erzbischof an die Flüchtlinge, die an den Rändern Europas in Lagern auf Rettung vor den Folgen der Epidemie warteten.
Wohlfahrtsverbände beobachten unterdessen eine deutliche Zunahme zweifelhafter und betrügerischer Angebote an Seniorenheime in der Corona-Krise. Kostenpflichtiger Inhalt "Leider gibt es etliche unseriöse Angebote von zweifelhafter Qualität", sagte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW und Direktor des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln, Frank Johannes Hensel, am Wochenende unserer Redaktion.
Immer mehr Anbieter, so Hensel weiter, versuchten die Not der Seniorenheime und den Mangel an Schutzmasken und entsprechender Kleidung auszunutzen. Täglich gebe es "Handyanrufe von dubiosen Händlern, die das Blaue vom Himmel versprechen, oder Mailangebote über Schutzmasken mit offensichtlich gefälschten Zertifikaten".
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege vertritt nach eigenen Angaben rund 1.330 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe. "Die Suche nach Schutzmaterialien und die Prüfung der Seriosität von Angeboten bindet viel Kraft", ergänzte Hensel.