„Irgendwie schlecht gelaufen“ Impfkommission will Empfehlung zu Astrazeneca ändern

Der Impfstoff von Astrazeneca trifft in Deutschland auf weniger Akzeptanz als das Mittel von Biontech. Jetzt kündigt der Chef der Ständigen Impfkommission eine Änderung seiner Empfehlung an. Das Mittel sei „sehr gut“.

 Thomas Mertens ist Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko). (Archiv)

Thomas Mertens ist Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko). (Archiv)

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Freitagabend im ZDF-"heute journal". Bisher empfiehlt die Stiko den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins nur bei Menschen unter 65 Jahren. Dies hatte in Deutschland zu Akzeptanzproblemen für das Mittel geführt.

"Das Ganze ist irgendwie schlecht gelaufen", sagte Mertens dazu. Jedoch hätten zu dem Zeitpunkt der Empfehlung keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen vorgelegen. "Wir haben nie den Impfstoff kritisiert. Wir haben nur kritisiert, dass die Datenlage für die Altersgruppe über 65 nicht gut oder nicht ausreichend war", betonte der Stiko-Chef. Ansonsten sei der Impfstoff "sehr gut" und werde "jetzt durch hinzukommende neue Daten noch besser in der Einschätzung".

Mertens schloss nicht aus, die Abstände zwischen den zwei notwendigen Corona-Impfungen zu verlängern: "Ich halte das für möglich gerade bei dem Astrazeneca-Impfstoff, dass man sich da noch für etwas längere Intervalle entscheiden kann."

Nach einem schleppenden Start beschleunigt sich das Impftempo in Deutschland derzeit. Es gibt bei manchen Bürgern aber anhaltende Skepsis insbesondere gegen den Corona-Impfstoff von Astrazeneca, aber auch generell gegen Impfungen.

(csi/AFP)
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