Gegen Reise-Wirrwarr EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte

Brüssel · Um das Reise-Wirrwarr in Europa zu mildern, führt die Europäische Union eine Corona-Ampel-Karte ein. Je nach Infektionsgeschehen sollen bestimmte Regionen entweder grün, orange oder rot makiert werden.

 Der Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel. Die Mitgliedsstaaten einigten sich auf eine einheitliche Corona-Ampel.

Der Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel. Die Mitgliedsstaaten einigten sich auf eine einheitliche Corona-Ampel.

Foto: dpa/Arne Immanuel Bänsch

Mit einer gemeinsamen Ampel-Karte wollen die EU-Staaten das coronabedingte Reise-Wirrwarr in Europa mildern. Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für „grüne“ Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Reiseeinschränkungen erlassen. Darauf verständigten sich die Botschafter der EU-Staaten am Freitag mit ausreichender Mehrheit.

„Der endgültigen Annahme durch die Europaminister am Dienstag steht nun nichts mehr entgegen“, sagte ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft am Freitag nach einem Treffen der EU-Botschafter. Weil Deutschland derzeit den Vorsitz der EU-Staaten innehat, leitet es die Verhandlungen. Die Empfehlungen sind allerdings nicht bindend.

Gemeinsame Regeln für Reisende aus orange oder rot markierten Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig einigten sich die EU-Staaten auf europaweite Standards für Quarantäne- und Test-Regeln.

Die Ampel-Karte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Neben den EU-Staaten soll sie unter anderem auch Island und Norwegen umfassen. Die Einigung der Botschafter soll kommenden Dienstag noch beim Rat für Allgemeine Angelegenheiten von den Ministern bestätigt werden. Bislang entscheidet jedes Land mit eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu großen Unterschieden.

(sed/dpa)
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