Mitterteich in Bayern Erste Ausgangssperre wegen Coronavirus in Deutschland

München · Die Zahl der Coronainfektionen in Deutschland steigt, das öffentliche Leben wird in vielen Bereichen lahmgelegt. In Bayern wird zur Bekämpfung des Virus erstmals eine Ausgangssperre verhängt. Bisher allerdings nur in einer einzigen Kleinstadt.

 Die Münchner Polizei kontrolliert mit Patrouillen die Einhaltung der Maßnahmen.

Die Münchner Polizei kontrolliert mit Patrouillen die Einhaltung der Maßnahmen.

Foto: dpa/Matthias Balk

In der ostbayerischen Kleinstadt Mitterteich ist ab sofort bis zum 2. April „das Verlassen der häuslichen Unterkunft ohne triftigen Grund untersagt“, teilte das Landratsamt Tirschenreuth am Mittwoch mit. Landrat Wolfgang Lippert will damit die weitere Ausbreitung der Infektionen verhindern.

Das Gesundheitsministerium erklärte, die Ausgangssperre sei mit ihm abgesprochen. „Das ist in Bayern der erste und bisher einzige Fall“, sagte ein Sprecher. Deutschlands drittgrößte Stadt München greift bisher nicht zu diesem drastischen Mittel. „Im Moment gibt es keine derartigen Planungen“, sagte ein Sprecher der Landeshauptstadt. Die Lage entwickle sich jedoch dynamisch. Der Krisenstab der Stadt tage jeden Vormittag. Die Zahl der registrierten Coronavirus-Infektionen stieg in München binnen 24 Stunden bis Mittwochmittag um 41 Prozent auf 509.

Die 6500-Einwohner-Stadt Mitterteich nahe der Grenze zu Tschechien gilt als einer der regionalen Brennpunkte der Coronavirus-Epidemie. Bis Dienstagvormittag zählte die Stadt 19 bestätigte Corona-Fälle, im ganzen Landkreis Tirschenreuth sind es nach Angaben des Landrats 40.

Für den Hin- und Rückweg zur Arbeit brauchen die Einwohner Mitterteichs für die nächsten zwei Wochen eine Bescheinigung des Arbeitgebers. Erlaubt sind auch Lebensmittel-Einkäufe, Tanken, Geldabheben, der Gang zur Post und „notwendiger Lieferverkehr“.

(ala/Reuters)
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