Forsa-Umfrage Mehr als die Hälfte der Deutschen für schärfere Ausgangssperren

Berlin · Seit knapp einer Woche gelten in ganz Deutschland Ausgangsbeschränkungen. Restaurants und Cafés sind geschlossen, Rausgehen maximal zu zweit - Kontaktsperre. Über die Hälfte der Deutschen befürwortet noch schärfere Maßnahmen.

 Die Polizei kontrolliert an der Rheinufer Promenade die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen.

Die Polizei kontrolliert an der Rheinufer Promenade die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen.

Foto: dpa/David Young

Mit 55 Prozent befürworten mehr als die Hälfte der Deutschen bundesweit schärfere Ausgangsbeschränkungen. 42 Prozent der Bundesbürger lehnen dies dagegen ab, wie eine am Montag veröffentlichte Blitzumfrage des Forsa-Instituts im Auftrag von RTL und n-tv ergab. Die FDP-Anhänger sprachen sich mit 57 Prozent mehrheitlich gegen verschärfte Beschränkungen aus, gefolgt von der AfD mit 52 Prozent. Die größte Zustimmung kam von Anhängern der SPD (62 Prozent) und der CDU/CSU (57 Prozent).

88 Prozent der Befragten halten es für richtig, dass die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus noch mindestens weitere drei Wochen andauern sollten. Lediglich zehn Prozent wollen eine vorzeitige Lockerung der Maßnahmen. 76 Prozent der Befragten befürworten auch eine Verlängerung der Maßnahmen über die kommenden drei Wochen hinaus, wenn es bis dahin nicht gelingt, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Eine klare Mehrheit von 80 Prozent der Befragten sprach sich dafür aus, dass der Bund im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie mehr Kompetenzen erhalten sollte, um schneller und bundesweit einheitlicher Entscheidungen zu fällen. Vergleichsweise häufig lehnten dabei mit 40 Prozent die AfD-Anhänger eine Ausweitung der Kompetenzen des Bundes in der Corona-Krise ab.

In der aktuellen Diskussion um die Freigabe persönlicher Daten im Kampf gegen Corona wären zudem 62 Prozent der Bundesbürger bereit, den verantwortlichen Behörden persönliche Daten wie Handy-Daten zur Verfügung zu stellen, um Kontakte nachzuvollziehen.

Das Forsa-Institut befragte für die Blitzumfrage am Montag 1008 Bundesbürger. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei plus/minus drei Prozentpunkten.

(ala/AFP)
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