Impfstopp bei Jüngeren Bundesregierung verteidigt Entscheidung zu Astrazeneca

Berlin · Am Tag nach dem Impfstopp von Astrazeneca für Jüngere hat sich die Bundesregierung zu Wort gemeldet und die Entscheidung verteidigt. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, dass alle Daten ausgewertet werden würden.

 Regierungssprecher Steffen Seibert.

Regierungssprecher Steffen Seibert.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Bundesregierung hat die Alterseinschränkung beim Impfen mit Astrazeneca verteidigt. Bei der gesamten Impfkampagne sei das Thema Vertrauen "von enormer Bedeutung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Dieses Vertrauen entstehe genau daraus, dass die Menschen wüssten, bei den Impfstoffen werde "ganz genau hingeguckt". Die Bundesregierung und die Länder hätten ebenso wie die Ständige Impfkommission (Stiko) die Erkenntnisse zu dem Impfstoff nicht ignorieren können.

Wenn es Auffälligkeiten gebe, was bei den Fällen von Hirnvenenthrombosen der Fall gewesen sei, "dann wird das auch genau untersucht, dann werden alle Daten ausgewertet", sagte Seibert. Das könne auch dazu führen, dass es eine geänderte Impfempfehlung gebe. Die Überzeugung der Bundesregierung sei, "dass Vertrauen sich auch gerade daraus aufbaut".

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums verwies darauf, dass die Bundesländer hinter dem Beschluss stünden. Wie er organisatorisch umgesetzt werde, sei Sache der Länder. Der Sprecher räumte ein, dass es in der Anfangszeit auch zu Irritationen kommen könne. Ob die Impfkampagne dadurch verlangsamt werde, könne er nicht sagen. Der Ministeriumssprecher verwies darauf, dass es genügend Menschen über 60 Jahren gebe, bei denen Astrazeneca verimpft werden könne.

Bund und Länder hatten am Dienstag nach einer entsprechenden Empfehlung der Stiko beschlossen, dass das Astrazeneca-Vakzin in der Regel nur noch an Menschen über 60 Jahren verimpft werden soll. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.

(mja/AFP)
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