Milliarden-Paket Auch Zahnärzte und Physiotherapeuten sollen Corona-Hilfen bekommen

Berlin · Einem Bericht zufolge will Gesundheitsminister Jens Spahn die finanzielle Unterstützung in der Corona-Krise auf weitere Gesundheitsberufe wie Zahnärzte und Physiotherapeuten ausweiten. Wie viel Geld Antragsteller erhalten sollen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Foto: dpa/John Macdougall

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will angesichts der Corona-Krise weitere Teile des Gesundheitswesen finanziell unterstützen. Wegen einbrechender Patientenzahlen sollen nun unter anderem auch Zahnärzte, Physiotherapeuten und Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren profitieren. "Um gut funktionierende Strukturen zu erhalten, werden wir Verluste abfedern und Liquidität sichern", sagte Spahn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Samstag.

"Viele Patientinnen und Patienten sind derzeit verständlicherweise zurückhaltend, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen", erläuterte der Minister. "Therapeuten und Zahnärzten brechen daher die Einnahmen weg." Auch Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren bräuchten Unterstützung.

Wie aus einer Übersicht des CDU-Gesundheitsexperten Alexander Krauß hervorgeht, sollen Zahnärzte trotz kräftig gesunkener Patientenzahlen zunächst 90 Prozent der Vergütung aus dem vergangenen Jahr bekommen. Damit soll die Liquidität der Praxen gesichert werden.

Am Ende dieses Jahres können sie demnach 30 Prozent der zu viel gezahlten Summe behalten. Auf die Boni werden weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Soforthilfe für Selbstständige und das Kurzarbeitergeld nicht angerechnet.

Sogenannte Heilmittelerbringer - etwa Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten - bekommen den Angaben zufolge 40 Prozent der Vergütung aus dem vierten Quartal 2019 als Einmalzuschuss. Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren erhalten - wie bereits klassische Reha-Einrichtungen - 60 Prozent ihrer Einnahmeausfälle ersetzt.

Die Verordnung aus dem Gesundheitsministerium tritt dem Bericht zufolge kommende Woche in Kraft. Der neue Schutzschirm ergänzt die bereits beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen der Regierung für Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Reha- und Vorsorgeeinrichtungen sowie die häusliche Krankenpflege. Das Paket einen Umfang von mehreren Milliarden Euro.

(kron/AFP)
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