Ab September Frankreich führt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ein

Paris · Im September kehren viele Franzosen nach einer Sommerpause zurück in ihre Büros und Fabriken. In der Zwischenzeit setzen sich Gewerkschaften erfolgreich für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz ein.

 Maskenpflicht-Hinweisschild in einer Fußgängerzone in Lille, Frankreich.

Maskenpflicht-Hinweisschild in einer Fußgängerzone in Lille, Frankreich.

Foto: dpa/Denis Charlet

Im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung führt Frankreich ab dem 1. September eine landesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz ein. Sie solle für alle Gemeinschaftsräume in Büros und Fabriken gelten, kündigte die Regierung am Dienstag an. Ausgenommen davon seien Einzelbüros. "Der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität unserer wirtschaftlichen Tätigkeit stehen auf dem Spiel", begründete Arbeitsministerin Elisabeth Borne die Maßnahme. Zugleich kündigte sie an, die Telearbeit zu fördern.

Die Regierung wurde von den Gewerkschaften unter Druck gesetzt, die Schutzmaßnahmen vor September zu verstärken. Dann kehren viele Franzosen nach den Sommerferien an ihren Arbeitsplatz zurück, während die Kinder wieder zur Schule gehen.

Die Regierung kündigte Gespräche mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über mögliche Ausnahmen von der Neuregelung an - etwa, wenn nur zwei Personen in einem großen, offenen Raum sind und weit voneinander entfernt sitzen. Auch für besondere Arbeitsplätze wie Tiefkühllager, wo Masken einfrieren können und daher nicht praktikabel sind, soll es Ausnahmen geben können.

In den vergangenen Wochen hat es in Frankreich wieder einen deutlichen Anstieg der Virus-Infektionen gegeben. Auch gab es mehr Corona-Cluster, insbesondere in Unternehmen. Großstädte wie Paris und Marseille haben bereits eine Maskenpflicht in den belebtesten Vierteln durchgesetzt. Das Tragen von Masken ist außerdem landesweit in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und in den meisten öffentlichen Innenräumen wie Geschäften und Museen verpflichtend. Die Pandemie hat in Frankreich bislang mehr als 30.000 Todesopfer gefordert.

(peng/Reuters)
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