John-Hopkins-Universität USA melden mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote

Washington · Mit mehr als 250.000 an den Folgen einer Corona-Infektion gestorbenen Menschen zählen die USA die meisten Todesopfer weltweit. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gesehen liegen zwei europäische Länder vorn.

 Herz-, Blutdruck- und Sauerstoffwerte von Corona-Patienten auf einer Anzeigetafel: Die Uniklinik in Madison (Wisconsin) hat einen fünften Flügel für Corona-Patienten eingerichtet.

Herz-, Blutdruck- und Sauerstoffwerte von Corona-Patienten auf einer Anzeigetafel: Die Uniklinik in Madison (Wisconsin) hat einen fünften Flügel für Corona-Patienten eingerichtet.

Foto: dpa/John Hart

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Mittwochabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Allein seit Ende September starben in den USA 50.000 Menschen an Covid-19.

Die USA befänden sich an einem „gefährlichen Punkt“ in der Pandemie, sagte Admiral Brett Giroir, der der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus angehört, am Mittwoch dem Sender MSNBC. „Im Moment verzeichnen wir den stärksten Anstieg der Fallzahlen, unsere Krankenhausaufnahmen nehmen Woche für Woche um 25 Prozent zu, unsere Todesfälle nehmen Woche für Woche um 25 Prozent zu - und das bewegt sich nicht in die richtige Richtung.“

Es handele sich nicht um falschen Alarmismus, betonte der Gesundheitsbeamte. Die Steigerungsrate bei den Corona-Fällen sei zu keinem anderen Zeitpunkt in der Pandemie so schlimm gewesen.

Die Zahl der mit dem Virus ins Krankenhaus eingelieferten Personen stieg bis Mittwochnachmittag auf mindestens 78.630, den höchsten Stand seit dem Ausbruch des Virus. Zuletzt beschleunigte sich die Ausbreitung des Coronavirus in den USA wieder stark. In den vergangenen zwei Wochen wurden in dem Land im Schnitt mehr als tausend Todesfälle pro Tag verzeichnet.

Auch die per Test bestätigten Corona-Neuinfektionen pro Tag bewegen sich in den USA auf sehr hohem Niveau. Seit Anfang November wurden täglich mehr als 100.000 Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag waren es rund 162.000. Seit Beginn der Pandemie gab es in den USA knapp 11,5 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Auch die Opferzahl in den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen - gefolgt von Brasilien mit rund 166.700 Toten und Indien mit knapp 131.000.

Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer unter anderem in Belgien, Spanien und Argentinien höher als in den USA. In Belgien kommen laut Johns Hopkins 130 Tote auf 100.000 Einwohner, in Spanien 89, in Argentinien 81. In den USA waren es bislang 76 Menschen pro 100.000 Einwohner, vergleichbar viele wie in Italien. In Deutschland hingegen waren pro 100.000 Einwohnern bislang 16 Tote zu beklagen.

Die Webseite der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen nachträglich korrigiert. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere oder immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.

Kritiker werfen dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump schwere Versäumnisse in der Pandemie vor. Zuletzt äußerte sich Trump vor allem mit Blick auf die Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen, nicht aber zu den dramatisch steigenden Fallzahlen. Der gewählte Präsident Joe Biden forderte Sofortmaßnahmen von Trumps Regierung. Er will den Kampf gegen die Pandemie zur Priorität machen, sobald er ins Weiße Haus eingezogen ist. Die Amtseinführung ist für den 20. Januar geplant.

(peng/dpa/Reuters)
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