Folgen der Wirtschaftskrise Deutscher Export bricht im April um mehr als 30 Prozent ein

Wiesbaden · Der deutsche Export ist im April in Folge der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro.

  Am Containerhafen in Duisburg Ruhrort werden Container verladen. Symbolbild.

Am Containerhafen in Duisburg Ruhrort werden Container verladen. Symbolbild.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Rezession bei vielen wichtigen Handelspartnern so drastisch eingebrochen wie noch nie. Die Ausfuhren sanken im April um 24,0 Prozent zum Vormonat, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte. Dies sei der "größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990". Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 15,6 Prozent gerechnet, nachdem es schon im März einen Rückgang von 11,7 Prozent gegeben hatte. Auch die Importe brachen in Rekordtempo ein: Sie sanken um 16,5 Prozent zum Vormonat und damit zum dritten Mal in Folge.

Hoffnungen auf eine grundlegende Trendwende gibt es derzeit nicht: Die Industrieaufträge aus dem Ausland brachen im April um 28,1 Prozent ein, da sich wichtige Abnehmerländer wie die USA wegen der Corona-Krise in einer Rezession befinden und damit weniger Waren "Made in Germany" nachfragen. Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen im April Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro ins Ausland - fast ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat.

Die gesamte Wirtschaft steht 2020 vor einer tiefen Rezession. Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent voraus und damit den stärksten Einbruch in der Nachkriegszeit.

(anst/dpa/Reuters)
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