Aktuelle Störung der Corona-Warn-App Android-Nutzer erhalten teilweise keine Risiko-Ermittlung

Berlin · Am Mittwoch berichteten Anwender von Problemen mit der Warn-App. Ein SAP-Sprecher bestätigte, dass der Schlüsselabgleich in einigen Fällen nicht möglich sei. Auf dem iPhone taucht der Fehler nicht auf.

 Die Corona-Warn-App informiert den Nutzer über mögliche Risikokontakte. (Symbolbild)

Die Corona-Warn-App informiert den Nutzer über mögliche Risikokontakte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Marius Becker

Auf Twitter beschwerten sich Nutzer der Corona-Warn-App des Bundes, dass sie derzeit unter Umständen kein aktuelles Ergebnis bei der Risiko-Ermittlung erhalten würden. Die Probleme bestätigte ein Sprecher des größten europäischen Software-Konzerns SAP bestätigte auf Anfrage. „In einigen Fällen“ sei es zur Zeit der Corona-Warn-App unter Android-Smartphones nicht möglich, einen Schlüsselabgleich durchzuführen. „Das liegt aktuell am Exposure Notification Framework unter dem Google-Smartphone-Betriebssystem.“ Das ist die technische Schnittstelle, die Google über seine Play Services auf Android-Handys zur Verfügung stellt. „Wir haben Google über das Problem informiert und arbeiten gemeinsam unter Hochdruck an der Lösung des Problems.“ Die SAP hat zusammen mit der Deutschen Telekom die App entwickelt.

Die Corona-Warn-App verzeichnet bislang nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 25 Millionen Downloads und wird von schätzungsweise 23 Millionen Menschen aktiv eingesetzt.

Zuletzt hatten sich der CDU-Politiker Kostenpflichtiger Inhalt Friedrich Merz und andere für eine Lockerung des Datenschutz-Konzeptes der Anwendung stark gemacht, um bessere Daten für eine effektive Pandemie-Bekämpfung sammeln zu können. Dieser Vorstoß war beim Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber und der Nichtregierungsorganisation Chaos Computer Club (CCC) auf scharfe Kritik gestoßen. „An keiner Stelle steht Datenschutz der Funktionsweise der App entgegen – mit mehr oder weniger Datenschutz würde sie genauso gut oder schlecht funktionieren, keinesfalls aber besser“, sagte CCC-Sprecher Linus Neumann unserer Redaktion.

(dpa/capf)
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