Corona-Inzidenzen Die dritte Welle ist gebremst

Analyse · Die leicht rückläufige Zahl der Infektionen deutet eine Trendwende in der Corona-Pandemie an. Die von Epidemiologen befüchtete Explosion der Inzidenzen im April ist nicht eingetreten.

 Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, erklärt auf einer Pressekonferenz die Verteilung der Inzidenz bei unterschiedlichen Altersgruppen und gibt einen Überblick zur weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, erklärt auf einer Pressekonferenz die Verteilung der Inzidenz bei unterschiedlichen Altersgruppen und gibt einen Überblick zur weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Experten waren sich Mitte März einig. Die leichten Lockerungen der Corona-Maßnahmen, die die Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März beschlossen hatte, würden die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, also die vielbeachtete Inzidenz, scharf ansteigen lassen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnete mit einem Inzidenzwert von 350, die Gruppe um den Saarbrücker Pharmakologen Thorsten Lehr hatte in einer Simulation sogar eine Zahl von 500 ausgerechnet. Das hätte die Gesundheitsversorgung in Deutschland voraussichtlich kollabieren lassen. Denn mit einer Zeitverzögerung wäre auch die Zahl der Patienten in den Intensivstationen stark angestiegen.