Immunantwort möglicherweise schwächer Sorge wegen Mutation der britischen Coronavirus-Variante

London · In einigen Proben der britischen Corona-Variante ist auch eine Mutation der südafrikanischen Variante aufgetaucht. Forscher vermuten, dass erstere diese Veränderung selbst herausgebildet hat.

 Eine Bioscientia-Mitarbeiterin arbeitet an einem Laborgerät in einem Labor von Bioscientia. (Symbolfoto)

Eine Bioscientia-Mitarbeiterin arbeitet an einem Laborgerät in einem Labor von Bioscientia. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Andreas Arnold

Mit Sorge haben britische Wissenschaftler auf eine Mutation der zunächst in England entdeckten Variante des Coronavirus reagiert. Ein Bericht der Gesundheitsbehörde Public Health England habe ergeben, dass die E484K genannte Mutation spontan in einer Handvoll Fälle aufgetaucht sei, meldete die Nachrichtenagentur PA am Dienstag. „Dies deutet darauf hin, dass die britische Variante nun selbstständig die E484K-Änderung entwickelt“, sagte Jonathan Stoye vom Francis Crick Institute. Nach Informationen des Senders Sky News waren 11 von 200.000 Proben betroffen.

Die Mutante war zuvor bereits in der Variante aus Südafrika festgestellt worden. In einer Untersuchung hatten die Impfstoffproduzenten Pfizer und Biontech festgestellt, dass Geimpfte gegen die Variante aus Südafrika offenbar eine etwas schwächere Immunantwort aufbauen. Dies führe aber „vermutlich nicht zu einer signifikant verringerten Wirksamkeit des Impfstoffs“.

Laboruntersuchungen hätten gezeigt, dass Antikörper weniger in der Lage seien, an Spike-Proteine mit E484K-Mutation zu binden, meldete PA. Wissenschaftler Stoye sagte, es sei nicht überraschend, dass neue Varianten auftreten. „Es bleibt abzuwarten, ob diese Mutation dem neuen Virus einen Wachstumsvorteil verschaffen wird.“ Der Virologe Julian Tang von der Universität von Leicester sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“, die allerdings „nicht völlig unerwartet“ komme. Tang sagte, es sei umso wichtiger, sich an die Corona-Regeln zu halten und die Ausbreitung des Virus zu stoppen, damit es kein „Schmelztiegel“ für neue Varianten werde.

(chal/dpa)
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